Aktuell-Artikel 01.02.2021

Damenturnverein Oberdiessbach: Viele Angebote, zu wenig Mitglieder 16.10.2023

Christine Schulz ist seit 2020 die Präsidentin des Damenturnvereins Oberdiessbach. Der Verein bietet verschiedene Aktivitäten für jedes Alter an. Trotzdem fehlen dem Verein immer wie mehr die Mitglieder.

Vor acht Jahren zog Christine Schulz mit ihrem Partner nach Oberdiessbach. Obwohl sie oft mit ihren Hunden unterwegs ist, suchte sie etwas, um Sport zu betreiben. «Ich habe schon immer gerne Beachvolleyball gespielt. Da sah ich, dass es im Damenturnverein eine Plausch-Volleyball-Gruppe gibt und bin dadurch in den Verein gekommen», erzählt sie. «Ich war vorher noch nie in einem Verein und kannte das Vereinsleben daher nicht wirklich. Nach einem Jahr, an der Hauptversammlung wurde eine Vize-Präsidentin gesucht. Da sich niemand meldete, übernahm ich die Funktion.»

Präsidentin mit schwerem Start
Als die ehemalige Präsidentin 2019 das Amt abgeben wollte, war Schulz aus privaten Gründen nicht bereit, es zu übernehmen. Die beiden Frauen beschlossen, es den Verein für ein Jahr gemeinsam zu präsidieren. Anschliessend übernahm Schulz das Amt, der Verein lief gut und hatte viele Mitglieder. «So bin ich ins Amt reingerutscht», schmunzelt Schulz. Doch dann kam Corona und die Präsidentin wurde sehr gefordert.

Mitglieder gingen verloren
Der Verein besteht aus sieben verschiedenen Angeboten. Bis die Pandemie den Teamsport verunmöglichte, waren die Kurse gut besucht. «Damals waren die meisten Angebote ausgelastet, teilweise hatten wir sogar eine Warteliste», erzählt die Präsidentin. Dies ist heute nicht mehr der Fall: «Während dieser Zeit sind viele Mitglieder ausgetreten und nicht mehr zurückgekommen. Nun haben wir in einigen Angeboten kaum mehr Teilnehmende. Dies macht ein Training weniger attraktiv, im Volleyball teilweise sogar unmöglich.»

Training nur dank Zusammenschluss machbar
Das Plausch-Volley 1 zählt aktuell nur noch fünf Mitglieder. Um die Matche bestreiten zu können, benötigt eine Mannschaft mindestens sechs Mitspielerinnen. Deshalb trainieren und spielen die Volleyballerinnen nun mit dem Frauenverein Forst-Längenbühl zusammen. «Immerhin können wir so noch weiterhin spielen, jedoch wäre es schön, wenn wir in Oberdiessbach wieder genug Teilnehmerinnen hätten», sagt Schulz. «Trotz des Zusammenschlusses kann das Training, nur jedes zweite Mal durchgeführt werden.»

Nachwuchs ist kaum in Sicht
Viele Mitglieder seien schon lange dabei, dies bedeute auch, dass immer mehr altersbedingt austreten würden. Nachwuchs sei kaum in Sicht. «Auch bei den Kindern und Jugendlichen wurde die Nachfrage kleiner. In der Jugi sind nur noch sechs Jugendliche angemeldet von möglichen 18 - 20 Teilnehmenden», erklärt die Präsidentin. Trainerinnen hat der Damenturnverein aktuell noch genügend, doch auch da hat Schulz Respekt vor der Zukunft: «Wenn eine Leiterin nicht mehr möchte oder ausfällt, wird es schwierig, Nachfolgerinnen zu finden. In Konolfingen gibt es viele Mitglieder, jedoch sechs fehlende Leiterinnen. Wenn dies bei uns auch so weit kommt, wird sich der Verein wohl auflösen.»

Mehr Angebote zur Auswahl
Gründe für die mangelnden Mitglieder könnten laut der Präsidentin verschiedene sein: «Früher trainierten die Leute in den Vereinen der Gemeinde. Heute zieht es sie überall hin und auch die Kinder werden für Trainings in andere Gemeinde gebracht. Auch die Auswahl der Sportarten wird immer wie grösser. Vor zehn Jahre waren viele Personen im Turnverein tätig und zogen ihre Kinder dann mit. Früher waren die Vereine im Dorf auch ein sozialer Treffpunkt.»

Freude am Sport
Schulz selbst trainiert beim Plausch-Volley mit. «Dabei ist es nirgends einfacher, neue Personen kennenzulernen. 'Äs fägt' einfach und man bewegt sich zusammen. Ich hoffe der Damenturnverein wird wieder bekannter und bekommt neue Mitglieder aus der Region die Freude am Sport haben und sich in einem Verein wohlfühlen.» Der Verein würde sich über neue Mitglieder freuen und lädt alle jederzeit für ein Schnuppertraining ein.

Damenriege
Kondition / Fitness / Spiele, Montag, 20.15 - 21.45 Uhr, Sekundarschule Halle oben

Fitness Frauenriege (ab ca. 65 Jahren)
Allgemeine Fitness / Gesundheit / Spass, Dienstag, 18.30 - 20.15 Uhr, Sekundarschule Halle oben

Plausch-Volley 1 für Damen
Dienstag, 20.15 - 21.45 Uhr, Sekundarschule Halle oben

Plausch-Volley 2 für Damen
Donnerstag, 20.00 - 21.30 Uhr, Mehrzweck-Halle Herbligen

Jugendriege (2. bis 6. Klasse)
Spiele und Stafetten, Montag, 17.15 - 18.15 Uhr, Sekundarschule Halle oben

Kinderturnen (Kindergarten und 1. Klasse)
Spiel / Spass / Bewegung, Freitag, 16.05 - 17.05 Uhr, Sekundarschule Halle unten

Eltern-Kind-Turnen (3 - 4-jährige Kinder)
Spiel, Spass und Bewegung, Mittwoch, 09.00 - 10.00 / 10.00 - 11.00 Uhr; 2 Gruppen, Sekundarschule Halle unten

Kontakt: Turn- und Sportangebote...

Text und Bild: Pascale Groschel

Bildungsanlass - Wohnen im Alter 16.10.2023

Das Wohnen gewinnt mit zunehmendem Alter an Bedeutung. Durch den Wegfall der Erwerbsarbeit verbringen viele Menschen nach der Pensionierung mehr Zeit zu Hause als vorher. Mit der Zeit nimmt die Mobilität ab, und der Aktionsradius wird kleiner. Zugleich wird der Wunsch nach Sicherheit und Geborgenheit stärker.

Deshalb greift das Seniorennetzwerk der Region Oberdiessbach das Thema «Wohnen im Alter» am 17. Oktober im Kirchgemeindehaus auf. Referentin ist Margret Streit, Sozialarbeiterin MA bei der Pro Senectute Kanton Bern.
 
Die meisten älteren Menschen möchten so lange wie möglich in der gewohnten Umgebung bleiben. Was muss dabei beachtet werden? Welche Unterstützungsangebote gibt es, und wie können diese finanziert werden? Und was ist zu beachten, wenn trotz aller Hilfe ein Verbleib im angestammten Zuhause nicht mehr möglich ist?
 
Es ist nie zu früh, sich mit diesen und ähnlichen Fragen zu befassen. Das gilt sowohl für Seniorinnen und Senioren wie auch für ihre Angehörigen. Der diesjährige Bildungsanlass des Seniorennetzwerkes will bei diesen Fragen mit Informationen und Anregungen weiterhelfen.

Im ersten Teil des Abends wird Margret Streit ins Thema einführen und auf Fragen eingehen. Anschliessend wird die Thematik in einem Podiumsgespräch vertieft und mit der Praxis verbunden.

Am Podium unter der Leitung von Hanspeter Schmutz (Publizist, Oberdiessbach) nehmen teil: Lukas Herren, Generationenhaus Papillon, Linden; Tom Aebersold, Altersheim Oberdiessbach; Giancarlo Voellmy, Pfarrer, Linden; Marius Muff, Geschäftsleiter Spitex Region Konolfingen; Margret Streit (als Expertin zum Thema).

Im Anschluss wird das Seniorennetzwerk einen Apéro offerieren. Der Eintritt ist frei.

(für Rückfragen: Hanspeter Schmutz, 031 771 28 79, info@insist-consulting.ch)

Weihnachtsmärit Oberdiessbach: Das ist das OK 28.08.2023

Das diesjährige OK besteht aus (v.l.n.r.) Daniela Sigrist, Andreas Wittwer, Hansjürg Moser und Beatrice Schneider. (Bild Pascale Groschel)
Bei 35 Grad trifft sich das neue OK des diesjährigen Weihnachtsmärits. Die humorvolle Runde erzählt bei Gurkenwasser und mit Ventilator, wer dieses Jahr mit dabei ist. Dadurch, dass der Gewerbevereinspräsident Andreas Schweizer und ein weiteres Mitglied aus dem OK zurücktraten, hat sich ein neues Team zusammengestellt.

Das neue Team besteht aus zwei waschechten Oberdiessbachern und zwei vor langer Zeit Zugezogenen. Daniela Sigrist und Hansjürg Moser, welche sich bereits seit der Schulzeit in Oberdiessbach kennen, waren bereits im OK. Neu dazugekommen sind Andreas Wittwer aus dem Gewerbeverein und Beatrice Schneider.

Neue OK-Mitglieder brauchten Überzeugung
Sigrist und Moser war nach dem Rücktritt wichtig, dass der Weihnachtsmärit weiterhin stattfindet. So suchten sie sich Unterstützung. Da der Mann von Beatrice Schneider jobbedingt nicht die nötige Zeit aufbringen konnte, endschied sich Beatrice Schneider, die Aufgabe zu übernehmen. Dies, obwohl sie ein Weihnachtsmuffel sei. «Dies werden wir nun ändern», grinst Daniela Sigrist.

Beatrice Schneider übernimmt alle administrativen Aufgaben und das Anmeldungsverfahren, welches im September beginnt. Mit Andreas Wittwer hat das OK ein Mitglied, das sich bestens mit Zahlen auskennt. Er übernimmt die Funktion des Kassiers.

Aufgaben klar verteilt
Daniela Sigrist sucht die Sponsoren zusammen. Ohne Sponsoren würde der Märit laut dem Quartett ein grosses Defizit machen. Um den ganzen Aufbau, die Technik, Infrastruktur und den Verkehr kümmert sich Hansjürg Moser. Zwei- bis dreimal treffen sich die OK-Mitglieder, um sich über den Stand der Dinge auszutauschen. «Dass Daniela und Jürg bereits im OK waren und ein eingespieltes Team sind, ist eine grosse Erleichterung», findet Wittwer. Vieles hat der Gewerbevereinspräsident dem neuen OK übergeben, was ihnen die Arbeit erleichtere.

Tradition ist wichtig
Für Sigrist und Moser war klar: Der Weihnachtsmärit muss erhalten bleiben, denn es ist der einzige grössere Anlass in Oberdiessbach. «Beim Märit kommen viele Besucher aus der ganzen Region sowie auch ehemalige Diessbacher», sagt Sigrist, «nach Corona kamen sogar Anfragen bei der Gemeinde, ob der Märit wieder stattfinde.» Für Wittwer ist klar, wieso er mit dabei ist: «Aus Überzeugung und Leidenschaft, es macht viel Freude und wir sind voll in unserem Element. Da der Märit gleich neben der Kirche und somit im Dorfkern stattfindet, verleiht sie dem Märit eine besinnliche Stimmung.»

«Sicherheit hat oberste Priorität»
Letztes Jahr hatten sie grosse Schwierigkeiten, genügend freiwillige Helfer zu finden, aktuell sehe es glücklicherweise besser aus. Der Anspruch an sich selbst setzt das OK hoch: «Wir wollen alle zufriedenstellen und einen reibungslosen Ablauf des Märits gewährleisten. Ein Brand oder ähnliches wäre Horror.» Doch das OK wäre auch darauf vorbereitet, denn die Sicherheit hat oberste Priorität. So werde der Märit bewusst nicht vergrössert, damit die Rettungsahrzeuge genügend Platz hätten.

Vielfalt statt nur Verpflegung
Der Märit wird um die 50 Stände haben. «Wir wollen dieses Jahr abwechslungsreichere Stände auf dem Märit. Letztes Jahr gab es sehr viele Food- und Trinkstände, dass wir teilweise Absagen austeilen mussten. Uns ist es wichtig, dass der Weihnachtsmärit seinem Namen gerecht wird und kein Winter-Street-Food-Anlass wird», erklärt Sigrist und Moser.

Natürlich wird auch das OK selbst den Märit geniessen. Dann nicht mehr bei Gurkenwasser und 35 Grad, sondern bei etwas kühleren Temperaturen und einem Glühwein.

[i] Der Weihnachtsmarkt in Oberdiessbach findet am 1. Dezember zum 29. Mal statt. Anmeldungen für die Stände nimmt das OK gerne ab September entgegen (Formular auf der Webseite von Oberdiessbach).

Text und Bild: Pascale Groschel

Offene Kinder- und Jugendarbeit erweitert ihren Radius 19.06.2023

Seit vergangenem Februar ist das Kinder- und Jugendarbeits-Team Konolfingen um zwei Personen auf zwölf angewachsen. Neu kümmern sich Nadine Rindlisbacher und Nina Pellei um den Nachwuchs in den Gemeinden Oberdiessbach, Brenzikofen und Herbligen.

Das Bedürfnis nach Kinder- und Jugendarbeit wächst, und damit auch die Teams, welche sich auf Kinder und Jugendliche spezialisieren. «Die Gemeinden Oberdiessbach, Brenzikofen und Herbligen haben sich an uns gewendet, und kaufen seit Februar unsere Leistungen ein», sagt Remo Anderegg, Chef der Offenen Kinder- und Jugendarbeit Konolfingen. Für die drei neuen Gemeinden wurden die beiden Jugendarbeiterinnen Nadine Rindlisbacher und Nina Pellei angestellt, zu 55, beziehungsweise. zu 25 Prozent. Nina Pellei wohnt in der Region, und hat so bereits einen Bezug zu den Gemeinden, erklärt Anderegg weiter.

Bedürfnisse abklären

Um zu erfahren, was für Bedürfnisse die Jugendlichen haben ist es wichtig, dass ihnen bewusst ist, dass es die Offene Kinder- und Jugendarbeit gibt, und Angebote vorhanden sind. Um ihnen das zu erklären, besuchten Pellei und Rindlisbacher anfangs März alle Klassen der Sekundarschule Oberdiessbach. Die Frauen befragten die Jugendlichen auch, wann sie grundsätzlich freie Zeit hätten, und welche Ideen sie hätten für ein Programm. Rasch wurde klar: Ganz oben auf der Liste stehen Ausflüge. Einer wurde bereits im Mai umgesetzt, am kantonalen Weiterbildungstag der Lehrpersonen: Mit 145 Jugendlichen aus dem ganzen Einzugsgebiet der Fachstelle (16 Gemeinden) besuchten die Jugendarbeitenden den Europapark in Rust (D).

Attraktive Aktivitäten

«Wir wollen bei den Jugendlichen im Gedächtnis bleiben. Deshalb besuchen wir sie regelmässig auf dem Pausenplatz, etwa um Flyer zu verteilen, und auf anstehende Aktivitäten aufmerksam zu machen», erklären die zuständigen Jugendarbeiterinnen.  Um den Kontakt zu halten, hätten sie beim Papiersammeln Ende Mai den Jugendlichen ein Znüni gebracht. So bleibe man im Gespräch, was die Basis der Zusammenarbeit darstelle. «Und so erfahren wir auch, was sie beschäftigt, wo der Schuh drückt, und worauf sie Lust haben», sind sich die beiden Frauen einig, die mit ihrem Wissen die Aktivitäten so gestalten können, dass sie auch genutzt werden.

Es braucht Zeit

Vielfach braucht es eine Weile bis Jugendliche merken, dass sie ernst genommen werden, und dass sie die Aktivitäten und das Programm mitgestalten können? Ist es aber einmal so weit, kommen viele Ideen, die rasch umgesetzt werden müssen. «Es nützt den Jugendlichen wenig, wenn sie einen Vorschlag einbringen, und dieser erst ein Jahr später umgesetzt wird», wissen Pelei und Rindlisbacher. Ausserdem würden sich erfahrungsgemäss die Bedürfnisse von Teenagern schnell verändern, was für diese Altersgruppe typisch ist. Was gestern als extrem wichtig empfunden wurde, ist morgen unter Umständen schon vergessen. Das mache die Tätigkeit in der Jugendarbeit extrem spannend und herausfordernd.

Angebote vor Ort

Die Offene Kinder- und Jugendarbeit hat den Auftrag, den Zugang zu ihren Leisgtungen möglichst einfach und niederschwellig zu gestalten. Man könne nicht erwarten, dass Jugendliche aus allen 16 Gemeinden beispielsweise einen Filmabend in Konolfingen besuchen, ziele das an den Jugendlichen vorbei. Deshalb gehe man zu ihnen, und nicht umgekehrt, und die Angebote und Aktivitäten werden in den Gemeinden vor Ort erbracht.

Text: Laura Fehlmann (lfc)
Fotos:
www.kiju-konolfingen.ch

 
Foto: www.kiju-konolfingen.ch
Nadine Rindlisbacher hat während ihres Studiums in Sozialer Arbeit ein Praktikum in einer Offenen Kinder- und Jugendarbeit in einem urbanen Gebiet absolviert, und dabei ihre Begeisterung für die niederschwellige Arbeit mit Kindern und Jugendlichen entdeckt. Da sie selber auf dem Lande aufgewachsen ist, hatte sie den Wunsch, die Offene Kinder- und Jugendarbeit auf dem Lande kennenzulernen und ihre Arbeitserfahren in diesem Umfeld zu vertiefen.
  
Foto: www.kiju-konolfingen.ch
Nina Pellei hat nach der Ausbildung zur Fachfrau Betreuung EFZ in einer Kita viele Jahre im Aeschbacherhuus Münsingen gearbeitet und sich zur Sozialpädagogin weitergebildet. 






Auf Wunsch der beiden Jugendarbeiterinnen fand ein Gespräch nur mit Remo Anderegg statt.

Neues von der Kinder- und Jugendfachstelle Region Konolfingen 19.06.2023

In den Frühlingsferien sowie anfangs Mai haben die Jugendarbeiterinnen zum ersten Mal den Bauwagen der Kinder- und Jugendfachstelle beim Sekundarschulhaus in Oberdiessbach geöffnet. Die Jugendlichen nutzen hierbei den roten Platz, um Basketball und Fussball zu spielen. Aber auch die Sitzsäcke zum Chillen waren rege in Betrieb. Weiter wurde ein gemeinsames Abendessen genossen, Musik gehört und Spiele gespielt.

Buch zur werteorientierten Ortsentwicklung: Einladung zur Buch-Vernissage 19.06.2023

Viele unserer politischen Gemeinden bleiben hinter dem zurück, was sie sein könnten: Eine Gemeinschaft von Menschen, die zusammen vor Ort mehr Lebensqualität für alle schafft. Am 20. Juni erscheint ein Buch, das zeigt, mit welchen Strategien diese werteorientierte Ortsentwicklung angepackt werden kann.

Dank der Initiative des Gemeinderates, einiger Vereine und vielen Einzelakteuren ist Oberdiessbach seit knapp 20 Jahren in einer bewussten Ortsentwicklung unterwegs. Rund die Hälfte der im Buch genannten Beispiele stammen deshalb aus Oberdiessbach. Grund genug, im Verlaufe der Vernissage einige der Akteure stellvertretend in Kurzbeiträgen zu Wort kommen zu lassen.

Das Buch «Wenn die Bevölkerung das Dorf entdeckt. Sieben Strategien für eine werteorientierte Ortsentwicklung - und was die Kirche dazu beitragen kann» erscheint im Berchtold Haller Verlag in Bern. Autor ist Hanspeter Schmutz, der von 2011 bis 2020 in Oberdiessbach als Gemeinderat gewirkt hat.

Die Oberdiessbacher Vernissage findet am Freitag, 18. August, 19.30 bis ca. 21.15 Uhr im Kirchgemeindehaus statt, verbunden mit Inputs von verschiedenen Akteuren der lokalen Ortsentwicklung, Lesungen, mit irischer Musik und einem anschliessenden Apéro. Eingeladen sind Akteure und Interessierte aus Oberdiessbach und Umgebung. Zur besseren Vorbereitung der Vernissage sind die Veranstalter froh um eine Anmeldung – mit Angabe der Anzahl der Teilnehmenden. Dies am besten per e-Mail bis am 16.8.23 an: info@insist-consulting.ch (für Rückfragen: 031 771 28 79).

Oberdiessbach hat sich bewegt! 19.06.2023

Im Mai sammelten Oberdiessbacherinnen, Aeschler und Bleiknerinnen beim «Coop Gemeinde Duell»  181’477 Bewegungsminuten. Das macht umgerechnet rund 50 Minuten pro Kopf. Ein solider Start im ersten Jahr. Ziel dabei war es, die Freude an der Bewegung zu fördern und den Vereinen eine Plattform für Ihre Sportangebote zu bieten.

Die Gemeinde Untervaz mit 2600 Einwohner/innen hat in derselben Gemeindekategorie mit über 1,5 Mio. Minuten schweizweit am meisten Minuten gesammelt. Wir können uns also noch steigern.
Täglich haben schweizweit rund 15’000 Personen am Bewegungsprojekt teilgenommen und dabei während einem Monat über 60 Millionen Bewegungsminuten gesammelt.


Kaninchenzüchter Ernst Zingg: "Meine Frau ist die Stallmeisterin" 03.04.2023

Heidi und Ernst Zingg im Stübli, das ganz den Chüngeln gewidmet ist. (Bild: Anina Bundi)
Erich und Heidi Zingg leben in einem Einfamilienhaus mit prächtiger Alpensicht in Oberdiessbach. Obwohl auch zwei Katzen da wohnen, spielen klar die Kaninchen die Hauptrolle. Vor kurzem gab es für den 81-jährigen Züchter die ersten Schweizermeistertitel.

Wer bei Erich und Heidi Zingg zur Haustüre hereinkommt, sieht sofort, wer hier die Hauptrolle spielt: Schon im Entrée hängen Urkunden von gewonnenen Kaninchenschauen. Das Stübli schliesslich ist hochoffiziell das Züchterstübli. Unzählige Pokale, Medaillen, Holztafeln und weitere Preise zeugen hier davon, dass Erich Zinggs Zucht zu den richtig guten gehört.

Loh schwarz und Deilenaar – so heissen die Kaninchen-Rassen, die Erich Zingg züchtet. Vor allem mit den Loh schwarz feierte er grosse Erfolge: drei Mal wurde er Europameister, davon zwei Mal mit Einzeltieren und einmal mit einer „Kollektion“, das ist eine Gruppe von vier Kaninchen.

Fürs Taschengeld
Angefangen mit der Zucht hatte Zingg aus ganz praktischen Gründen. Der Bauernbub aus Diessbach bei Büren verdiente sich mit dem Verkauf der Kaninchen etwas Taschengeld. Ein Kollege aus Lengnau, Gribi Walter, schenkte ihm die ersten Rasse-Kaninchen, Loh schwarz. „So fing man an“, erzählt Zingg. Er trat einem Chüngelverein im Seeland bei. „Ich hatte immer wahnsinnig gern Tiere“, sagt er. Den Bauernhof der Eltern konnte er nicht übernehmen. Zu klein und unrentabel, fand der Vater. So lernte Erich Zingg Schreiner und widmete seine Freizeit den Kaninchen.

Zu den Loh schwarz kamen bald die Deilenaar dazu. Zuerst allein, später zusammen mit seiner Frau, reiste er nicht nur quer durch die Schweiz, sondern auch nach Österreich, in die Tschechei, nach Luxemburg, Dänemark und Holland an Kaninchenschauen. Zwölf Europaschauen besuchte er mit seinen Kaninchen.

"Man kann nicht einfach den Schlüssel drehen"
Ferien seien schwierig mit den Tieren, erklärt er. „Man kann nicht einfach den Schlüssel drehen und gehen.“ Und um einfach irgendjemanden um Hilfe zu bitten, geben sie zu viel zu tun. „Man muss auch chli wissen, wie.“ Dafür hätten er und seine Frau die Schauen immer dazu genutzt, sich auch noch die fremde Stadt anzusehen. Später hatten Zinggs Hilfe aus der Nachbarschaft, heute gibt es einen Klubkollegen, Simon Krähenbühl, der die beiden unterstützt.

Er taucht auch beim Interview-Termin noch kurz auf und assistiert beim Fotografieren. Die Kaninchen müssen richtig hocken, dann sollte auch ihr Züchter gut auf dem Bild sein – es ist eine Wissenschaft. Supersüss sind die jüngsten Loh schwarz, die pünktlich zum Fototermin zur Welt gekommen sind. Eine Woche alt sind sie, die Augen noch geschlossen, ein kleines, in Heu und Haaren vergrabenes Knäuel von fünf Kaninchenbabies.

Mit 81 Jahren Schweizermeister
Der Vater, Rammler nennt man die Männchen, einen Namen hat er nicht, verhalf Zingg zum ersten Schweizermeistertitel seines Lebens. Die Schweizermeisterschaften finden nur alle drei Jahre statt. Bis jetzt habe er nie im richtigen Moment das perfekte Tier gehabt. Mehrmals wurde er Zweiter. Nun, mit 81 Jahren, hat es noch geklappt.

Früher sei er jedes Jahr an sieben, acht Schauen gegangen, erzählt Ernst Zingg. Heute seien es noch vier oder fünf. An diesem Wochenende im Februar, wo er besagten Titel gewann, war allerdings der Bär los in Zinggs Züchterleben. Zeitgleich mit der Schweizermeisterschaft der Loh schwarz fanden die emmentalische Stämmeschau und auch die Schweizermeisterschaft der Deilenhaar statt – die er auch gleich gewann. Weil er sich nicht zweiteilen konnte, holten die Organisator:innen der Deilenhaar-meisterschaft Zinggs Tiere ab, brachten sie ins Wallis und dann wieder zurück. „Ich sagte ihnen, dass sie sonst zuhause bleiben, und das wollten sie nicht“, lacht Zingg.

"Da muss ich sie rühmen"
Er müsse langsam abbauen, das sage ihm auch seine Frau, erzählt Zingg. „Wenn ihm etwas passiert, hängt alles an mir“, sagt Heidi Zingg dazu. Sie habe sich aber durchaus auch mitbegeistert für die Kaninchenzucht ihres Mannes und Freude bekommen an den Tieren. Sie sei die „Stallmeisterin“, sagt Erich Zingg. Bringe den Tieren am Abend Heu und Wasser und putze die Wasserschälchen. „Da muss ich sie rühmen.“

80 Ballen Heu müssen die beiden jedes Jahr anschleppen für die Tiere. Statt Rasen wächst im Garten Gras, aus dem sie heuen. „Aber das reicht nirgends hin.“ Weiter bekommen die Kaninchen Zuchtwürfel und ab und zu ein Stück Apfel oder Rüebli und die Mütter zum Dessert eine Handvoll Löwenzahn. „Das ist gut für die Milch“, weiss Zingg.  Um Bewegung zu bekommen, können sie im Sommer regelmässig in einem kleinen Auslauf herumhoppeln. Aktuell sind es acht Rammler, zehn Zibben, und dreissig Junge.

"Ältere Leute wissen noch, wie man Chüngel kocht"
Chüngel, die nicht zur Zucht geeignet sind, landen im Kochtopf. „Je älter ich werde, umso schwieriger ist das für mich“, sagt Zingg. Das Fleisch sei besonders bei älteren Leuten beliebt. „Die wissen noch, wie man Chüngel kocht.“ Ausserdem sei Chüngelfleisch gesund. Traurig sei es trotzdem. „Aber wir schauen ihnen wirklich gut und sie haben es in ihrem kurzen Leben schön.“

Text und Bilder: Anina Bundi

Die Osterbrunnen in Oberdiessbach gehen in die nächste Runde 03.04.2023

Seit dem Jubiläumsjahr 2018 verwandeln sich am Gründonnerstag in Oberdiessbach jeweils zahlreiche Brunnen in wunderschön gestaltete Osterbrunnen. Dieses Jahr werden 14 Brunnen gestaltet. Ein neuer Rekord! Mit dieser Aktion soll Ostern gefeiert und der Frühling willkommen geheissen werden. Die Osterbrunnen ziehen jeweils ein grosses Publikum aus der weiteren Region an.

Die Osterbrunnen werden am Gründonnerstag, 6. April um 17.00 Uhr auf dem Gemeindeplatz mit einem kleinen Apéro eröffnet. Dazu ist die ganze Bevölkerung eingeladen. Anschliessend (und bis zum 20. April) können die geschmückten Brunnen bei einem Spaziergang durchs Dorf bestaunt werden. Bei jedem Brunnen ist ein Plan mit dem Standort aller Brunnen angebracht.

Junge Familien und Bezugspersonen von Kindern beraten und begleiten 03.04.2023

Die Mütter- und Väterberatung Kanton Bern unterstützt Eltern und Bezugspersonen von Kindern bis 5-jährig bei Fragen zur Entwicklung, Erziehung, Gesundheit und zu Familienthemen. Das Angebot wird durch den Kanton finanziert und ist für Sie kostenlos. In Oberdiessbach steht Ihnen Rahel Lüthi, Beraterin Frühe Kindheit, mit Rat und Tat zur Seite. Zweimal pro Monat führt sie Beratungen im Altersheim Oberdiessbach durch. Bei Bedarf berät sie Sie auch bei Ihnen zu Hause.

Neben Einzelberatungen stehen Interessierten Gruppenberatungen zu verschiedenen Themen oder Treffmöglichkeiten offen. Denn ein Austausch mit anderen kann sehr hilfreich sein. Telefonische, digitale wie auch Angebote vor Ort und die Online-Anmeldung unter www.mvb-be.ch. Terminvereinbarungen und Beratungen sind auch unter 031 552 16 16 möglich.

Rahel Lüthi, Beraterin Frühe Kindheit, Mütter- und Väterberatung Kanton Bern

(Bildquelle: Mütter- und Väterberatung Kanton Bern)

10 Jahre Hauswirtschaftsdienst und 5 Jahre Sunnsytli 03.04.2023

Mit freudiger Spannung, manchmal auch begleitet mit Zweifel, habe ich aus einem inneren Bedürfnis heraus einen Pflegedienst gegründet, der wieder meinen Werten entsprach. Es ist mir bis heute ein Anliegen geblieben, die mir zur Obhut anvertrauten Menschen in ihrer Ganzheitlichkeit zu pflegen und zu betreuen. Mein Team und ich sind in unserer Arbeit unserem Leitmotto stets treu: In der Einfachheit liegt unsere Professionalität - d.h. wir verbinden altbewährte Methoden mit modernem Fachwissen.

2018 war ein ereignisreiches Jahr für uns! In der Betriebsentwicklung wurden wir krankenkassenanerkannt. Ein weiterer Höhepunkt war die Eröffnung unseres Begegnungszentrums Sunnsytli. Unsere Vision, einen von der Politik und anderen Verpflichtungen unabhängigen Ort zu schaffen, wurde Wirklichkeit. Kurzum, ich freue mich mit Ihnen diese Jubiläen zu feiern! Dazu werden wir über die Osterzeit den Brunnen beim Gemeindehaus schmücken und - wie könnte es anders sein - das Begegnungszentrum zu einem Jubiläumsbeizli machen. Mit viel Vorfreude auf viele gute Gespräche und schöne Begegnungen herzlich,
Annelies Eichenberger

Publikation: Gemeinden Oberdiessbach und Brenzikofen 15.03.2023

Überbauungsordnung nach Art. 88 Abs. 6 BauG und Art. 28 KGSchG / Art. 21 + 22 WVG für die Sicherung von öffentlichen Abwasserleitungen (SöL) und Erteilung der Baubewilligung

Gesuchstellerin: Einwohnergemeinde Oberdiessbach, Gemeindeplatz 1, 3672 Oberdiessbach

Projektverfasser: HOLINGER AG, Kasthoferstrasse 23, 3006 Bern

Gesuch: Überbauungsordnung mit Baubewilligung gemäss Art. 88 Abs. 6 BauG. Neubau einer Abwasser-Verbindungsleitung von der ARA Bleiken(Lindenhof) bis Brenzikofen (Rotachenweg/Boden). Anschluss an das bestehende Abwassernetz der ARA Unteres Kiesental. Ausserbetriebnahme und Umnutzung der ARA Bleiken (Lindenhof) in ein Regenwasserspeicherbecken.

Genehmigung der Aufhebung ARA Bleiken (Lindenhof) und der Leitungslinienführung.

Benötigte Ausnahmegesuche:
- Bauen ausserhalb des Baugebietes (Art. 24ff RPG)
- wasserbaupolizeiliche Ausnahmebewilligung (Art. 38 GSchG und Art. 48 WBG)
- Baute in Waldnähe (Art. 25, 26 und 27 KWaG)
- Unterschreitung des Strassenabstandes (Art. 80 SG)

Standort:
Gemeindegebiet Oberdiessbach
Gemeindegebiet Brenzikofen

Es wird auf die Gesuchsakten verwiesen.

Auflage- und Einsprachefrist: 18. April 2023

Auflageort und Einsprachestelle:
Gemeindeverwaltung Oberdiessbach

Auflageort:
Gemeindeverwaltung Brenzikofen

Mitwirkungsbegehren, Einsprachen und Rechtsverwahrungen sowie allfällige Begehren um Lastenausgleich sind innerhalb der Auflagefrist schriftlich und begründet, im Doppel bei der Einsprachestelle einzureichen. Lastenausgleichsansprüche, die innert der Einsprachefrist nicht angemeldet werden, verwirken.

Kollektiveinsprachen und vervielfältigte oder weitgehend identische Einsprachen haben anzugeben, wer befugt ist, die Einsprechergruppe rechtsverbindlich zu vertreten.

Oberdiessbach, 08.03.2023

Gemeinde Oberdiessbach
Gemeinde Brenzikofen
 

Die Gemeinde Oberdiessbach vertraut auf Diverto GmbH 06.02.2023

Andreas Schweizer, Geschäftsführer der Firma Diverto
Seit bald 20 Jahren ist die Informatik-Firma Diverto in Oberdiessbach ansässig. Zeit für ein Porträt eines KMUs in einer sich schnell wandelnden Branche.

«Computer statt Braten» – so kommentierte das «Thuner Tagblatt» im März 2006 den Einzug der Firma Diverto in das ehemalige Restaurant Rebstock an der Schulhausstrasse. Heute, beinahe 20 Jahre später, ist die Firma noch immer dort einquartiert. Seit 2012 wird Diverto von Andreas Schweizer geführt, seit April 2022 ist sie mit der Ostermundiger Firma netaccess vereinigt, die den Bereich der IT-Dienstleistungen der Firma Diverto übernommen hat. Andreas Schweizer und René Blunier führen als Inhaber die beiden Firmen gemeinsam, welche nun an den Standorten Oberdiessbach und Ostermundigen ansässig sind. Die Firma Diverto bietet neu Multimedia-Dienstleistungen an, ein in Zeiten von Youtube und Live-Streams ebenfalls schnell wachsendes Gebiet. Ein wichtiger Kunde ist die Gemeinde Oberdiessbach, für die Netaccess die Informatikdienstleistungen erledigt – will im Wesentlichen heissen: Wartung und Betrieb von Computern, Servern, Sicherheitssystemen, WLAN und Cloud. In Zusammenarbeit mit Netaccess hat Oberdiessbach im vergangenen September als eine der ersten Gemeinden im Kanton Bern das Label «Cyber Safe» erhalten.

Cyber-Attacken als ständige Bedrohung
«Cyber Sicherheit ist ein sehr grosses Thema, wir machen viel in diesem Bereich», sagt netaccess-Geschäftsführer Schweizer, «man kann sich aber heute mit geeigneten Mitteln auf ein solches Szenario vorbereiten». Von einer Cyber-Attacke, wie sie zum Beispiel der für Landiswil und Truebschachen zuständige Informatik-Dienstleister betroffen war, ist netaccess bisher verschont geblieben. Aller Vorsicht und allen Massnahmen zum Trotz findet Schweizer: «100-prozentige Sicherheit gibt es bei diesem Thema nicht».

Neben diversen weiteren Gemeinden – darunter Jaberg und Pohlern – betreut netaccess auch eine grössere Anzahl KMUs, so etwa Filigran Bauelemente und Graf Grün Gartenbau in Oberdiessbach und Zaugg Storenbau in Herbligen. Diesen Firmen und anderen Interessenten bietet Diverto neu auch Multimedia-Dienstleistungen an. So gibt es in Ostermundigen ein Videostudio, in dem Lern-, Werbe- und Musikvideos und sogar Talksendungen produziert werden können. Gemäss Schweizer wird dieser Bereich in den nächsten Jahren stark wachsen. «Wir wollen diese Medien auch für KMUs bezahlbar machen», sagt er. Neu beschäftigt Diverto fünf Personen, die in sich in den Bereichen Multimedia und Web spezialisiert haben.

«Was heute gilt, ist morgen veraltet»
Man weiss es: Informatik ist eine Branche im stetigen Wandel. Wer das Angebot der Firma netaccess anschaut, wird auf viele unbekannte Begriffe wie etwa «Azure», «Modern Workplace» oder «Virtual Desktop» stossen. «Es wird laufend schwieriger, à jour zu bleiben», erklärt Schweizer. «Das Gebiet Informatik ist immer breiter geworden und die Spezialisierung geht immer weiter. Wir müssen uns täglich weiterbilden. Was heute noch gilt, ist morgen bereits veraltet.» Das sei auch einer der Gründe, weshalb die IT-Dienstleistungen der Diverto mit der Firma netaccess zusammengeführt worden seien.

Netaccess beschäftigt in Ostermundigen und Oberdiessbach 20 Spezialisten. «Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, technisch vorne dabei zu sein», sagt der Geschäftsführer. Was angesichts des Fachkräftemangels in der Informatik-Branche allerdings nicht ganz einfach sei. Genügend Mitarbeiter zu finden, gelinge nur, wenn man gute Löhne zahle und attraktive Arbeitsbedingungen biete. So sei – auch infolge von Corona – Home Office zu einem wichtigen Bestandteil der Arbeitszeit geworden und geblieben. «Wir haben mit Home Office sehr gute Erfahrungen gemacht», findet Schweizer, «die Arbeit wird genauso effektiv erledigt wie im Büro.» Auswärts zu arbeiten, sei in dieser Branche auch deshalb kein Problem, weil es im Rebstock kaum Laufkundschaft gebe. «Wir sind privilegiert, wenn schon, dann gehen wir zu den Kunden.»

Herausforderung Künstliche Intelligenz
Wie sieht der Geschäftsführer die neuste Herausforderung der Branche, die durch künstliche Intelligenz gesteuerte Chat-GPT, mit der bereits gut verständliche Texte produziert werden können? «Das ist eine superspannende Entwicklung, die unsere Branche noch einmal verändern wird», sagt Schweizer, «man könnte damit sogar heute schon einen Artikel über unsere Firma schreiben». Mit neuen Möglichkeiten kämen aber auch neue Probleme. «Klar ist aber, dass uns das Thema Chat-GPT in den nächsten Monaten stark beschäftigen wird.»

Text und Bilder: Rudolf Burger
 

Wiedereröffnung Löwen: "Es läuft sehr gut" 19.12.2022

Muftar und Bekim Jemini im neu umgebauten Restaurant
Nach mehr als eineinhalb Jahren Pause ist im Löwen Oberdiessbach wieder Betrieb und auch der Wohnungsbau geht voran, wie geplant. Wirt Bekim Jemini zeigt die neuen Räume.

Wenn man den neu umgebauten Löwen betritt, fällt als Erstes auf, dass es mehr Licht hat und mehr Platz. Die alten Holzwände links und rechts des Haupteingangs stehen nur noch zur Hälfte, darüber sorgen Glasscheiben für Durchblick. Das Säli rechterhand wirkt dadurch grösser und heller. Mehr Platz gibt es auch in der Gaststube. Das Buffet wurde nach hinten in Richtung Küche verschoben, was den Raum vergrössert. Anstelle des Wintergartens auf der Südseite gibt es neu eine Terrasse und auf der Westseite, Richtung Bahnhof, einen neuen, verglasten Anbau. Weiterhin im Betrieb sind die Kota-Häuschen, in denen man von November bis März auf dem offenen Feuer grillieren kann.
 
Wohnungen sind im August fertig
Bekim Jemini wirtet seit 2011 im Löwen. Von Januar 2021 bis vor kurzem war allerdings Betriebspause. Umgebaut wurde in dieser Zeit nicht nur das Restaurant. Im ehemaligen Saalbau des Löwen und über dem Restaurant, wo früher Hotelzimmer waren, entstehen 24 altersgerechte Wohnungen. Der Bau schreite planmässig voran, sagt der zufällig anwesende Eigentümer Beat Hirschi. Die Wohnungen werden am 1. August bezugsbereit sein. Kaufen wird die fertige Liegenschaft die Senio Residenz AG aus Zürich.
 
Fast jede Woche ein Weihnachtsessen
Das Restaurant laufe seit der Wiedereröffnung gut, sagt Jemini. Die Bauarbeiten seien kein Problem, da das Gröbste und Lauteste vorbei sei und vor allem noch der Innenausbau laufe. Es kämen sowohl mittags wie auch abends und am Wochenende genügend Gäste. „Handwerker, Durchreisende, Einwohner:innen – alles.“ Auch das Säli sei gut gebucht. „Wir haben fast jede Woche ein Weihnachtsessen.“ Im Angebot sind Pizza, Fleisch und Pasta. Das Mittagsmenu gibt es für 18 Franken. Mit Bekim Jemini und seiner Frau Muftar Jemini arbeiten total sechs Leute im Löwen. Sowohl für den Service wie auch für die Küche suche man noch Personal, so Jemini.

Das Wirten gefalle ihm nach wie vor, sagt er. Bevor er den Löwen übernahm, hatte er auf dem Bau, in der Gastronomie und in einer Garage gearbeitet. „Es gefällt mir, Gäste zu bedienen.“ Seit der Löwen montags zu ist, habe er auch genügend Freizeit und könne sogar ab und zu selber auswärt essen. Zum Beispiel am letzten Montag, da gab es im Berner Lokal Lötschberg ein Fondue. Bekim Jemini wohnt mit seiner Frau und zwei erwachsenen Kindern in Münchenbuchsee.

Text und Bilder: Anina Bundi


Das Buffet wurde nach hinten versetzt. Das schuf neuen Raum, zum Beispiel für den Stammtisch, an dem hier Handwerker Zmittag essen.
Vom Säli sieht man jetzt durch den Eingang durch die Gaststube.
In diesen Häuschen git es ein offenes Feuer zum Grillieren - noch herrscht auf der Terrasse Baustellenstimmung.
Im Innern der Häuschen ist es gemütlich.
So soll der Löwen mit den Wohnungen im nächsten Sommer aussehen. (Bild: hirschihaus.ch)
Der Löwen Oberdiessbach. (Bild Rolf Blaser)

Startevent des MidnightSports Oberdiessbach vom 22. Oktober 2022 25.10.2022

Am letzten Samstag, den 22.10.2022 startete das MidnightSports Oberdiessbach in die zweite Saison. Nach der langen Sommerpause erwartete die Teilnehmenden an der Eröffnung mehrere Highlights, welche einen Besuch auf jeden Fall lohnenswert machten. Wie die erste Veranstaltung verlaufen ist, berichtet Ursula Schweizer, welche neu als Projektleiterin tätig ist im angehängten Starbericht. Nur soviel vorneweg: Langweilig wurde es niemandem und alle Teilnehmenden, aber auch die Coachs hatten alle Hände voll zu tun.

Ab nun findet das MidnightSports Oberdiessbach wöchentlich statt und natürlich freuen wir uns über alle Jugendlichen, welche den Weg in die Sporthallen finden und das Angebot nutzen.
  
Hallenteam
BlueCocktailBar
Jugendfeuerwehr
Jugendfeuerwehr

New Roots aus Oberdiessbach: Jetzt öffnen sie die Türen 17.10.2022

Rebecca Grunder: Das Produkt ist super für Leute die Alternativen ausprobieren wollen.
Die New Roots AG in Oberdiessbach ist eine vegane Molkerei. Sie produziert Käse, der ohne Milch hergestellt wird. Wir wollten wissen, wie man ohne Kühe zu Milch kommt, und ob Cashewnüsse umweltfreundlicher sind als Kuhmilch.

Von aussen sieht die Firma New Roots aus wie eine moderne Industriehalle. Tritt man in die grosszügige Lobby ein, fühlt es sich an wie in einem Berliner Startup. Hohe Räume, Beton, eine Lounge mit Fotobüchern, Bar, Kühlschrank und Pflanzen. Die Firma wurde von Freddy Hunziker und seiner Geschäftspartnerin Alice gegründet. Sie starteten vor Jahren in einer ehemaligen Denner-Filiale in Thun. Als sie mehr Platz benötigten, verlegten sie den Betrieb nach Oberdiessbach.

Ein Camembert ohne Milch
Das Starprodukt von New Roots ist die pflanzliche Alternative zu Camembert. Diese wird nicht aus Kuhmilch, sondern aus veganer Milch hergestellt. Eigentlich darf man vegane Milch nicht schreiben, da der Begriff Milch geschützt ist. Zwar gibt es auch Sonnen- und Kokosmilch, aber vegane Milch, ist nicht erlaubt. Dieser vegane Camembert wird aus Cashewnüssen hergestellt.

Das Vorgehen sei einfach, sagt Rebecca Grunder, zuständig für Geschäftsentwicklung. Cashewnüsse werden in Wasser eingeweicht, danach mit Wasser vermischt, gemixt und ziehen gelassen. Dieses milchige Produkt enthält Fett und Eiweiss der Cashewnuss und wird wie Milch weiterverarbeitet.

Neu auch Raclette
Neben Camembert wird auch veganer Streichkäse mit verschiedenen Kräutern und Gewürzen hergestellt. Es gibt Joghurt, Fondue, Creme Fraîche und bald auch Raclette. Sämtliche Käsealternativen können am 22. Oktober, am Tag der offenen Tür, direkt in Oberdiessbach degustiert werden.

Ein Käser geht neue Wege
Beim Rundgang durch den Betrieb stellt mich Rebecca Grunder dem Produktionsleiter, einem gelernten Käser, vor. Erst kann ich fast nicht glauben, dass ein echter Käser veganen Käse produziert. Er antwortet schlagfertig: "Bei mir im Lehrbetrieb hiess es stets, dass wir innovativ sein müssen. Man könne nicht Jahr für Jahr denselben Emmentaler auftischen. Hier sind wir das, wir entwickeln Produkte für einen neuen Markt." Sagts und verschwindet in der Produktionsstätte.

Die Sache mit dem CO2-Abdruck
Wer ein Leben lang für Käse schwärmt wie ich und Fondue zu seinen Lieblingsspeisen zählt, für den ist die Vorstellung, Käse aus Cashewnüssen zu essen, eher grenzwertig. Warum Cashewnüsse aus Vietnam über die Weltmeere nach Oberdiessbach transportieren, wenn am Hang gegenüber Kühe weiden?

Selbstverständlich hat Grunder mit dieser Frage gerechnet. "Beim Camembert haben wir den CO2-Wert messen lassen. Das Resultat zeigt, dass der Transport von Vietnam zu uns nur fünf Prozent des CO2-Abdrucks ausmacht." Zudem würden für die Herstellung des veganen Käses weniger Rohstoffe benötigt. "Für ein Kilo Käse werden elf Kilo Milch benötigt. Für ein Kilo Cashewkäse nur ein halbes Kilo Nüsse."

Neue Varianten gesucht
Nicht alle veganen Käsesorten werden aus Cashewnüssen hergestellt. Der alternative Raclettekäse wird auf Kichererbsenbasis produziert, diese werden zurzeit noch aus Italien importiert. "Wir suchen nach Möglichkeiten mit Pflanzen, die hier angepflanzt werden können, Milch produzieren zu können. Lupinen könnten eine Variante sein", sagt Rebecca Grunder zum Vorwurf des Cashewimports. "Ein Bauer im Kanton Bern pflanzt bereits Lupinen für uns an, wir sind gespannt, wie wir diese verwerten können."

Raketenstart
Die Firma wurde vor sieben Jahren gegründet. Dank der Investmentfirma Blue Horizon, mit Sitz in Zürich und Los Angeles und der Standortförderung des Kantons Bern konnte New Roots expandieren. Sie bieten vegane Alternativen zu Käse und waren laut Grunder die ersten, welche in der Schweiz Milch auf Cashewbasis herstellten. Heute sind ihre Produkte bei Coop, Migros, Spar und im Bio-Fachhandel erhältlich.

Text und Bilder: Rolf Blaser

[i] Tag der offenen Tür: Samstag, 22. Oktober 10 bis 16 Uhr, Burgdorfstrasse 36, Oberdiessbach
www.newroots.ch

[i] Lupinen sind Hülsenfrüchte, die zur gleichen Familie gehören wie Bohnen, Sojabohnen oder Erbsen.

Die Bilder zum Bericht
Rebecca Grunder von new roots. (Foto: Rolf Blaser)
Statt Camembert heisst die vergane Alternative "Soft White". (Foto: zvg)
Produktionshalle "new roots" (Foto: Rolf Blaser)
Blick in die Produktionshalle. (Foto: Rolf Blaser)

Simon Waber: Zu Besuch beim Psychotherapeuten 29.08.2022

Simon Waber betreibt seit acht Jahren seine Praxis für Psychotherapie in Oberdiessbach
Simon Waber wollte als Kind Sprachforscher werden. Heute hat er seine eigene Praxis als Psychotherapeut in Oberdiessbach. Im Gespräch mit BERN-OST erzählt er, mit welchen Problemen Leute zu ihm kommen und wie er ihnen hilft.

Wir treffen uns in der Praxis von Simon Waber und sitzen uns gegenüber. Ich bin ein wenig erstaunt, dass in der Praxis weder eine Liege noch ein Sofa steht. Aus Filmen kennt man das Bild, dass der Patient liegt und die Therapeutin daneben sitzt. Das sei in der Psychoanalyse üblich gewesen, sagt Waber. Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse habe das so gemacht, deshalb habe sich das Sofa in Praxen ausgebreitet.

Es geschah im Theater
Bei Simon Waber (40) sitze ich in einem bequemen Sofasessel. Als Kind wollte Waber Sprachforscher werden. "Ich hatte zwar keine Ahnung was das ist, hatte aber als Schüler immer Freude am Deutsch." Dass er Psychotherapeut wurde, habe er einem Theaterbesuch zu verdanken. Er habe vor Jahren, das war noch vor seinem Studium, ein Theaterstück gesehen. Im Stück habe eine überzeichnete Psychotherapeutin den Leuten geholfen. Von da an wusste er, dass er Psychologie studieren wird.

Angst vor peinlichen Situationen
Heute kommen zu ihm viele Leute, die von Angstzuständen geplagt sind. Das seien Leute, die sich vor bestimmten Situationen fürchten. Zum Beispiel vor einer Busfahrt oder mit dem Auto auf der Autobahn zu fahren. "Es gibt auch Patient:innen, die Angst vor einer peinlichen Situation haben, beispielsweise, dass sie in einer Schlange stehen und es ihnen plötzlich unwohl wird und sie umfallen", schildert Waber ein mögliches Angstszenario. "Das sind nicht rationale Ängste. Aber etwas, in das sich Leute hineinsteigern können." Klar, könne er helfen, aber es sei keine Wellnessbehandlung. "Man muss sich der Angst stellen."

Zuerst ein Gespräch
Bei einem Erstgespräch erzählen die Patient:innen was sie bedrückt. Waber gibt erste Hinweise, wie die Therapie verlaufen könnte. "Danach versuche ich mir ein Bild von der Person zu machen. Wir schauen in die Vergangenheit, wie ist sie aufgewachsen, wie war der Werdergang, welchen Rucksack trägt die Person mit sich. Ich mache mir ein Bild über die Eckdaten der Biografie." Danach geht Waber mit seinen Patient:innen eine Checkliste durch. Sie können ankreuzen und selbst formulieren, wie sie sich die Lösung vorstellen, wohin sie wollen. "Das ist für mich wichtiger als die Diagnose", so Waber.

Wie ein Bergführer
Ein Psychiater würde darauf achten, wie die Diagnose lautet, und daraus die Therapie ableiten. Die Behandlung bei Simon Waber laufe darauf hinaus, wohin der Mensch will. "Die Therapie dauert so lange, bis wir die gesetzten Ziele erreicht haben. Das ist eine Absprache zwischen der Patient:in und mir." Er sehe sich in der Rolle eines Bergführers. Der Bergführer kennt die Berge, das Bergsteigen, aber er weiss nicht, wohin die Kundin will. "Der Klient oder die Klientin nennt den Berg und ich weiss, wie wir dorthin kommen." Die Schritte müssten die Leute selbst machen. Das sei auch in der Therapie so.

Kinder sind anstrengender
Simon Waber sagt über seine vor Jahren getroffene Berufswahl: "Das war eine gute Wahl. Es ist das richtige für mich. Ich arbeite 50 Prozent in der Praxis, daneben bin ich Hausmann, Vater und Organist in der Kirche." Der Wechsel von der Praxis in den Haushalt tue gut. "Ein Nachmittag mit zwei, drei Kindern zuhause ist anstrengender als ein Arbeitstag in der Praxis."

Runterfahren ist wichtig
Er versuche, im Alltag kein Therapeut zu sein. Er wolle nicht bei jedem Menschen, den er treffe, sich Gedanken über dessen Psyche machen. Von der Arbeit abschalten, gelinge ihm gut. "Das kann man lernen", so Waber. "Bei meinem ersten Arbeitgeber hatte ich zwei Stunden Arbeitsweg und konnte gut runterfahren. Heute passiert das selten, dass ich die Geschichten aus der Therapie mit nach Hause nehme."

Text und Bilder: Rolf Blaser

[i] Simon Waber ist in Oberdiessbach aufgewachsen. Nach der obligatorischen Schule besuchte er das Gymnasium in Thun. Danach studierte er in Bern Psychologie und bildete sich zum Psychotherapeuten weiter. Bevor er in die ambulante Psychotherapie wechselte, arbeitete Waber stationär in einer Klinik. Seit acht Jahren führt er seine eigene Praxis. Wenn eine Therapie von einer Ärztin angeordnet wird, wird die Behandlung von der Grundversicherung bezahlt. Ansonsten kostet eine Konsultation 160 Franken.

[i] Lic. phil. Simon H. Waber, eidgenössisch anerkannter Psychotherapeut, Krankenhausstrasse 7, Oberdiessbach

Hundetaxe 2023

Alle Einwohner/-innen der Gemeinde Oberdiessbach haben für jeden gehaltenen Hund, der am Stichtag 1. August das Mindestalter von 6 Monaten erreicht hat, eine Hundetaxe zu entrichten. Die Abgabe beträgt CHF 60.– pro Hund. Bei uns registrierte Hundehalter/-innen erhalten anfangs September 2023 eine Rechnung.

Falls sich seit dem letzten Bezug Änderungen ergeben haben (kein bzw. neuer oder anderer Hund), werden die Hundehalter/-innen aufgefordert, dies der Finanzverwaltung bis spätestens Montag, 21. August 2023 persönlich am Schalter, schriftlich oder telefonisch (031 770 27 37) zu melden. Es sind auch Hunde anzumelden, welche am Stichtag das Mindestalter für die Hundetaxe 2023 noch nicht erreicht haben.

Alle Hunde müssen mit einem nummerierten Mikrochip gekennzeichnet sein. Aus diesem Grund verzichten wir darauf, Kontrollmarken abzugeben. Die Meldepflicht der Hundehalter/-innen gegenüber der Gemeinde bleibt jedoch nach wie vor bestehen.

Widerhandlungen gegen die Tax- und Meldepflicht können mit einer Busse geahndet werden.
Die Hundehalter/-innen haben zudem unabhängig von der Hundetaxe sämtliche Mutationen beim AMICUS (Telefon 0848 777 100 oder www.amicus.ch) direkt zu melden.

Wir geben Ihnen gerne weitere Auskünfte.

Finanzverwaltung Oberdiessbach

Personalausflug vom 3. Juni 2022 21.06.2022

Frisch und munter traf sich am Freitagmorgen auf dem Gemeindeplatz das fast vollzählige Personal der Gemeinde. Danach ging es Richtung Frutigen in das Tropenhaus. Im Tropenhaus angekommen, genossen wir unter tropischer Atmosphäre ein leckeres Frühstück. Nach dem Frühstück organisierte das Personal vom Tropenhaus eine kleine Challenge, in der wir möglichst schnell verschiedene Fragen mit Hilfe des Tropenhauses beantworten mussten.

Nach der Challenge und der Besichtigung des Tropenhauses ging es für uns in das nahe gelegene Restaurant Bemato. Ausgeruht und mit vollem Magen machten wir uns dann auf den Weg zum historischen Bahnhof in Frutigen. Dort angekommen, begrüsste uns bereits das Personal der BLS und erzählte uns verschiedene Fakten über den Lötschberg-Basistunnel. Ausgerüstet mit Wasser, Helm und einer Leuchtweste ging es für uns dann tief unter die Erde in das Innere des Lötschberger-Basistunnels. Als wir ankamen, machte uns zuerst die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit ein wenig zu schaffen. Mit der Zeit gewöhnten wir uns aber daran und wir konnten die spannende Führung durch den Tunnel geniessen. Um 16:30 Uhr begaben wir uns dann wieder mit den BLS Fahrzeugen auf den Weg Richtung Bahnhof Frutigen. Dort endete für uns der erlebnisreiche Tag. Müde aber glücklich verabschiedeten wir uns voneinander und machten uns auf den Heimweg.

Dominic Gerber, Lernender Kaufmann, 2. Lehrjahr
Stör im Tropenhaus Frutigen

Daniel und Eva Wenger: «Unser Geschäft soll der Dorfbevölkerung etwas bieten» 20.06.2022

Handarbeit auf alten Maschinen: Eva und Daniel Wenger machen viele ihrer Produkte selbst.
Kürzlich ging im ehemaligen «Wullelädeli» an der Thunstrasse 1 in Oberdiessbach ein neues Geschäft auf: Eva (57) und Daniel (59) Wenger aus Wichtrach verkaufen hier unter dem Namen Atelier 1818 unter anderem eigene Buchbindeartikel, es soll aber auch ein Treffpunkt sein. Der Laden ist für die beiden nicht nur ein beruflicher Neuanfang, sondern auch ein Rückgriff auf alte Leidenschaften.

Betritt man den neuen Laden im Dorfzentrum, fallen zwei Dinge auf: Die bunten Designs der Bücher, Hefte, Ordner und Karten, die es hier unter anderem zu kaufen gibt und die alten mechanischen Maschinen, deren Funktion sich einem nicht sofort erschliesst. Und dann gibt es noch die Tische und Stühle an der Fensterfront auf der anderen Seite des Raumes, die zum Hinsetzen einladen. Die ruhige Atmosphäre, die hier herrscht, kontrastiert mit dem Betrieb auf der Hauptstrasse draussen. Und Ruhe strahlen auch Daniel und Eva Wenger aus, welche das Geschäft Anfang Mai eröffnet haben.

«Die Idee zum Laden hatten wir vor einem Jahr im Kunstmuseum Lausanne», sagt Daniel Wenger. «Im Museumsshop gab es schöne Bücher, die mich daran erinnerten, dass ich ursprünglich Handbuchbinder gelernt hatte.» Nachdem er jahrelang im Verkauf von Maschinen für die graphische Branche tätig war und dafür viel umherreiste, kam die Zeit für etwas Neues. «Es ist wichtig, etwas zu tun, was man wirklich gerne macht», sagt er.

Arbeitsplätze für weniger Privilegierte
Daniel Wenger erlebte in seiner Laufbahn den massiven Abbau in der grafischen Industrie. «Es mussten viele Leute entlassen werden. Manche wurden zu Sozialfällen.» Mit dem Atelier wollen Wengers unter anderen solchen Personen helfen. «Wir wollen hier einmal Leute beschäftigen, die weniger privilegiert sind», so Daniel Wenger. Diese sollen sowohl im Café und beim Unterhalt des Ladens wie auch im Buchbindeatelier mitarbeiten.

Auch Eva Wenger kann ihrer kreativen Neigung im neuen Laden nun noch mehr nachgehen. Sie arbeitet – neben dem Laden – wieder als Kindergärtnerin. Berufsbegleitend hatte sie sich zur Ausbilderin in Gestaltung weitergebildet und lässt nun Farbe und Form im Unterricht wie im Geschäft einfliessen.

Maschinen aus Oberdiessbach
Das Atelier ist das Herzstück des Ladens. «Wir machen hier alles von Hand auf zum Teil über 100-jährigen Maschinen», sagt Wenger. Einige davon stammen aus der Druckerei Gerber aus Oberdiessbach. Die Buchbindereiprodukte sind alles Eigenkreationen. Nicht alles aber wird in Oberdiessbach hergestellt. «Wir arbeiten auch mit Sozialinstitutionen zusammen, die für uns bestimmte Aufträge produzieren.» Die Waren verkaufen Wengers nicht nur im Laden in Oberdiessbach, sondern auch im eigenen Webshop und via Wiederverkäufer:innen.

Soziale sowie ökologische Überlegungen und Regionalität spielen im restlichen Sortiment ebenfalls eine Rolle. Wengers verkaufen auch umweltfreundliche und ethisch verantwortungsvoll produzierte Malfarben. Im Schaufenster steht Platz für den Verkauf von Kunsthandwerk aus der Umgebung zur Verfügung. Und auch im Café setzen sie auf Tee, Kaffee und kühle Getränke aus nachhaltiger Produktion.

Ein Café als Begegnungsort
Dass es im Atelier 1818 ein Café hat, hat ein bestimmtes Ziel: Da schöne Bücher und Karten nicht zum täglichen Bedarf gehören, soll das Café ein Ort der Begegnung sein. «Es ist uns wichtig, dass unser Geschäft der Dorfbevölkerung etwas bietet», sagen Wengers. Und so freut es sie, dass im Dorf auch die Nachfrage nach den Kursen da ist, die Wengers zu verschiedenen Themen anbieten.

Ein Kurs wird auch der Zubereitung von Filterkaffee gewidmet sein. Im Café kann man diesen auch geniessen. «Nach der Begegnung mit einem einstigen Schweizermeister im Filterkaffeemachen, liessen wir uns in dieser Kunst ausbilden», sagt Daniel Wenger. Es ist eine halbe Wissenschaft, alles muss stimmen: Die Menge gemahlener Bohnen und des Wassers, die Wassertemperatur, die Geschwindigkeit, in der man das Wasser in kreisenden Bewegungen durch den Filter laufen lässt und so weiter. Wie beim Wein kann man dafür nun verschiedene Geschmacksnoten herausschmecken. «Es ist etwas zwischen einem normalen Kaffee und Schwarztee», sagt Daniel Wenger. Nach Wengers Erfahrung schafft solcher Filterkaffee – entgegen den Erwartungen Vieler – mitunter auch Leute zu überzeugen, die sonst nicht auf Milch und Zucker verzichten mögen. «Er ist nicht bitter, wie man ihn von der Grossmutter kennt, und verträglicher.»

Ein Hauch Grossmutter-Flair
Aber ein Hauch Grossmutter-Flair weht doch durchs Atelier 1818. So rührt dessen Name vom Jahrgang des Hauses, in dem zuletzt ein rund herum bekanntes und beliebtes «Wullelädeli» war. Neben den erwähnten alten Maschinen ist auch das Mobiliar des Cafés teilweise antik. Und Wengers schätzen die Nachbarschaft zum Buumehus, dessen einstiger Dorfladen heute ein Museum ist. «Schon einige Besucher fanden, dass das Atelier nebst Gemütlichkeit, Geschichte ausstrahle», sagt Eva Wenger. Ein Ort, den man spüren kann, passt den beiden. Und er passt auch zu ihren Buchbindeartikeln, für die sie strukturierte Materialien verwenden. Wengers wollen Emotionen wecken. «Dieses Ziel haben wir erreicht», so die beiden.

Text und Bilder: Isabelle Berger

[i] Öffnungszeiten: Mo, Di, Mi und Fr 8-11:45 und 13:30-17 Uhr, Sa 8-11:45 Uhr, Do geschlossen. Ausnahmsweise ist das Geschäft vom 21.-24. Juni geschlossen.

Eine kleine Auswahl an Produkten und Getränken sind ausserhalb der Öffnungszeiten in den Selbstbedienungsfenstern beim Eingang zu finden.

[i] Zur Webseite und zum Instagram-Profil des Atelier 1818
Hier sollen sich die Leute aus dem Dorf treffen: Im Atelier 1818 gibt es auch was zu trinken.
Bekanntes Lokal im Zentrum: Das Atelier 1818 befindet sich vis-à-vis des Buumehus, das sich im Schaufenster spiegelt.

Andrea Neuenschwander: Die Frau hinter dem "gleitigschte Diessbacher" 31.03.2022

Seit fast 30 Jahren rennen in Oberdiessbach Kinder um die Wette. Seit Beginn hilft Andrea Neuenschwander den Anlass zu organisieren.

Der "gleitigscht Diessbacher" fand erstmals 1993 statt, damals mit 159 Teilnehmenden. Beim Anlass rennen Schulkinder über die Distanz von 50, 60, 80 oder 1'000 Meter. Die Schnellsten können danach in Thun oder Interlaken beim Regionalfinal, dem "schnellsten Oberländer" mitrennen.

BERN-OST: Andrea Neuenschwander, wie kamen Sie zu diesem Anlass?
Andrea Neuenschwander: Ich bin schon lange im Turnverein Oberdiessbach, schon seit der Schulzeit. Die Idee für den Wettkampf kam damals vom Vorstand des Turnvereins. Davor gab es nur eine Vorausscheidung in Thun. Wir wollten eine eigene Vorausscheidung. Als der Vereinsvorstand beschloss, eine solche zu organisieren, half ich mit. So entstand der "gleitigscht Diessbacher".

Der Turnverein Oberdiessbach organisiert den Anlass?
Bis 2019 organisierte der Turnverein den Anlass selbst. Dann fanden sich im Dorf glücklicherweise ein paar Leute, die sich bereit erklärten, den Anlass ab 2020 zu organisieren und im Jahr 2019 bereits erste Neuerungen in Form einer Website mit Online-Anmeldeplattform beisteuerten. Es helfen am Anlass rund 25 Helfer:innen. Die sind nicht alle beim Turnverein, es helfen auch viele Eltern mit. Im OK sind wir fünf.

Wer kann beim "Gleitigschte" mitmachen?
Alle mit Jahrgang 2007 (15-jährig) und jünger. Es rennen bei uns auch 4-Jährige mit. Bedingung ist, sie müssen ohne Eltern die Strecke bewältigen können. Bei den Kleinsten braucht es schon Betreuung von uns. Wir erklären ihnen, dass sie auf der Bahn bleiben und bis ins Ziel rennen müssen. Solange sie Spass haben, können sie mitmachen. Es gibt auch solche, die auf der Startlinie umkehren und unter Tränen davonlaufen. Viele Kinder aus der Leichtathletik-Nachwuchsgruppe des Turnvereins sind natürlich auch dabei.

Es gibt einen 50, 60, 80 und 1'000 Meter Lauf. Können die Kinder wählen?
Es wird jahrgangsmässig bestimmt, wer wo läuft. Die Jüngsten rennen einen 50er.

Wie ehrgeizig gehen die Kinder an den Start?
Es ist schon noch erstaunlich heftig, das ist nicht altersabhängig. Was ich schampar schön finde ist, auch Kinder, die nicht so schnell sind, machen mit und sie werden von anderen lautstark unterstützt. Das sieht man beim 1'000er, wie die Kinder die letzten Läufer:innen anfeuern.
Es fliessen auch ab und zu Tränen. Manchmal aus Erschöpfung oder weil das Kind merkt, es reicht nicht für einen Podestplatz. Oder weil das jüngere Geschwister auf dem Podest steht und das andere nicht.

Kriegen die Kinder einen Preis?
Die ersten drei pro Kategorie erhalten eine Medaille. Auf die Sieger:innen im Sprint wartet noch ein T-Shirt von Beck Kleidung. Beim 1'000er sponsert die Apotheke einen Preis für die Erstplatzierten.

Wurden auch schon Talente entdeckt?
Es gab auch schon solche, die danach in den Turnverein eintraten und trainierten und zu einem Verein wechselten. Bis an die nationale Leichtathletikspitze hat es jedoch noch niemand geschafft.

Wer kann an den weiteren Wettkämpfen teilnehmen?
Immer die drei ersten in allen Kategorien des "gleitigschten Diessbachers" können am "schnellsten Oberländer" teilnehmen. Die fünf ersten vom "schnellsten Oberländer" qualifizieren sich für den Kantonalfinal. Die zwei Schnellsten vom Kantonalfinal laufen am Schweizer Final mit. Ein Mädchen schaffte es bis in den Schweizer Final.

Gibt es auch eine schnellste Diessbacherin?
Wir haben uns Gedanken gemacht, ob wir einen besseren Namen für unseren Laufanlass finden, der sowohl Mädchen als auch Knaben erwähnt. Etwas Passendes, das nicht viel zu lang und kompliziert tönt, haben wir bisher nicht gefunden.

Sind Sie selbst eine Leichtathletin?
Nein, als Kind trainierte gerne Weitsprung, Hürdenlauf oder Speer werfen. Aber mehr aus Spass an der Koordination, leistungsmässig "längte" ich nicht. Das Schöne ist: Im Turnverein muss man nicht "längen", sondern mitmachen wollen.

Sind Sie aus Oberdiessbach?
Ich bin in Thun aufgewachsen. Ab der 7. Klasse wohnten wir in Oberdiessbach. 1999 sind wir mit unseren Kindern wieder hierhergezogen. Ich war immer im Turnverein, auch als ich auswärts wohnte.

Interview: Rolf Blaser

Seit Generationen: So macht die Bäckerei Wegmüller ihre Fasnachtschüechli 07.02.2022

Handgemachte Fasnachtschüechli in der dritten Generation: Bäcker Walter Wegmüller aus Oberdiessbach investiert viel Zeit in die Spezialität.
Leicht, knusprig und puderzuckersüss – von «Fasnachtschüechli» können viele Leute nicht genug bekommen. Bis die «Chnöiblätze», wie sie auch genannt werden, verputzt sind, geht es meist nicht lange. Jedoch bis sie hergestellt sind. Walter Wegmüller von der Bäckerei Wegmüller in Oberdiessbach hat BERN-OST gezeigt, wie er sie noch von Hand herstellt.

Walter Wegmüller führt die Bäckerei Wegmüller an der Schulhausstrasse 8 in Oberdiessbach in vierter Generation. «Seit mindestens drei Generationen machen wir Fasnachtschüechli», sagt er. Er lernte es vom Vater und der wiederum von seinem Vater, Walter Wegmüllers Grossvater. Ob der Urgrossvater schon Fasnachtschüechli machte, weiss Wegmüller nicht. Was er aber sagen kann: «Wir machen schon länger Fasnachtschüechli, als es die Berner Fasnacht gibt.»

Damit sie gelingen, braucht es Erfahrung. Vor allem auch, weil man sich beim Frittieren im 200 Grad heissen Öl leicht verbrennen kann. «In den letzten Jahren habe immer ich die Fasnachtschüechli gemacht. Dieses Jahr hat eine Mitarbeiterin gesagt, sie möchte es gerne lernen. Das hat mich gefreut», so Wegmüller. Diese Mitarbeiterin, Rahel Lehmann, sei schon zehn Jahre im Betrieb und habe immer zugeschaut. Frischere Angestellte trauten sich nicht.

Doppelter Aufwand
Neben Erfahrung braucht es für die Herstellung viel Zeit. «Für die Fasnachtschüechli brauchen wir etwa doppelt so lange wie für die Stückli», sagt Wegmüller. Am Abend vorher macht er den Teig. Dieser wird lange geknetet, damit er schön glatt wird und beim Frittieren möglichst wenig Fett aufnimmt. «Es muss ein eher fester Teig sein. Wenn er zu weich ist, gibt es die kleinen ‘Pläterli’ nicht, die die Fasnachtschüechli haben müssen.»

Damit sie immer schön frisch sind, macht Wegmüller alle drei Tage neue Fasnachtschüechli. «Pro Woche sind es etwa 150 Stück.» Das entspricht etwa fünf Kilogramm Mehl, 400 Gramm Zucker, hundert Gramm Salz, eineinhalb Kilo Eiern, einem Liter Milch und einem halben Kilo Butter.

Jedes Stück einzeln
Am nächsten Tag werden die Chüechli dann geformt und ausgebacken. Das Ausrollen geschieht per Maschine. Zunächst rollt Wegmüller den ganzen Teig flach aus und sticht runde Stücke aus. Diese wiegen knapp 50 Gramm. Dann müssen die Teiglinge einzeln weiter ausgerollt werden, wofür sie zweimal durch die Maschine müssen. Dafür erhält Wegmüller Hilfe von seiner Mitarbeiterin. Er lässt jedes Stück auf der einen Seite einzeln durch die Maschine, sie nimmt die ausgewallten Fladen vom Förderband und legt die nun ovalen Stücke auf ein Brett. Beim zweiten Durchgang werden sie um 90 Grad gedreht und kommen wieder rund, aber grösser als vorher raus.

Dann geht es ans Frittieren. Während etwa zehn Minuten heizt die Fritteuse auf. In dieser Zeit ruhen die Teigstücke. Dies hat den Vorteil, dass sie ein wenig trocknen. «So sind sie nachher weniger weich und man kann sie frittieren», sagt Wegmüller.

"Man muss bei der Sache sein"
Sobald das Öl heiss ist, kann es losgehen. Wieder wird jedes Stück einzeln bearbeitet. Vorsichtig legt Wegmüller die Chüechli ins Öl und drückt sie mit einem speziellem runden Metallgitter unter das Öl. Dadurch erhalten die Fasnachtschüechli ihre typische Form mit einem grossen Buckel in der Mitte und Wellen rundherum. Beim Ausbacken im Öl entstehen auch die vielen kleinen Bläschen auf der Oberfläche. Etwa eine halbe Minute werden die Fasnachtschüechli frittiert. «Man muss bei der Sache sein, damit nichts verbrennt.» Danach nimmt Wegmüller sie heraus, lässt sie abtropfen und legt sie zum Auskühlen wieder auf das Brett.

Am besten frisch und mit Puderzucker
Zum Schluss wird wiederum jedes Chüechli separat mit Puderzucker bestäubt. «Wir machen auch solche ohne Staubzucker. Diese nehmen die älteren Leute gerne, wenn Sie Probleme mit dem Zucker haben», so Wegmüller. Am besten seien aber schon diejenigen mit. «Diese brauchen wir am meisten». Wie ungesund sind Fasnachtschüechli? «Es gibt viel Schlimmeres als ein Fasnachtschüechli. Sie sind so dünn und leicht. Lieber ein Fasnachtschüechli als eine Tafel Schokolade.»

Und wann sind sie am besten? «Frisch aus der Fritteuse und abgekühlt», sagt Wegmüller. Die Autorin kann das bestätigen. Er selber habe sie sehr gerne. «Ich probiere jedes Mal eines. Es geht auch immer mal eines kaputt.»

Mehr wert, als sie kosten
Ein Fasnachtschüechli kostet 1.60 Franken. Kaum zu glauben, wenn man weiss, wieviel Arbeit in jedem steckt. Die doppelt so schnell hergestellten Stückli sind teurer. Der Betrag sei gerade kostendeckend. «Der eigentliche Wert wäre wohl über zwei Franken», sagt Wegmüller. Aber die Fasnachtschüechli seien auch etwas Prestige und Werbung. Als saisonale Spezialität würden sie Kund:innen in den Laden holen, die dann vielleicht noch was anderes dazu kauften.

Obwohl die Fasnacht jeweils schon am 11.11. beginnt, gibt es noch eine Weile keine Fasnachtschüechli bei Wegmüllers. Über Weihnachten haben sie genug zu tun mit anderen Saisonspezialitäten. «Wir beginnen nach dem Dreikönigstag und machen sie, bis die letzte Fasnacht in der Region durch ist», sagt Wegmüller. Dieses Jahr fand wegen Corona allerdings kaum eine Fasnacht in der Region statt. Bei Wegmüllers gibt es trotzdem noch eine Weile Fasnachtschüechli. «Bis in der ersten März-Woche sind sie immer frisch erhältlich.»

Text und Bilder: Isabelle Berger

Bereit für den Verkauf: Die süssen Fasnachtschüechli gibt es bei Wegmüllers auch ohne Puderzucker.

Video: So entstehen Fasnachtschüechli

Veröffentlichung und Bekanntgabe von Adressen und Geburtstagsdaten 07.02.2022

Vereine und politische Parteien verlangen gelegentlich Listenauskünfte in Form von Adressen einer bestimmten Personen- oder Altersgruppe. Sie verwenden diese Daten für Einladungen oder um über ihre Aktivitäten zu informieren. Die Gemeindeschreiberei prüft jeweils, ob die Bekanntgabe der Adressen erfolgen darf. Für kommerzielle Zwecke werden keine Daten herausgegeben.

Listen- und Einzelauskünfte erfolgen gestützt auf das Datenschutzreglement der Einwohnergemeinde Oberdiessbach vom 8. März 2010. Das Reglement kann auf unserer Website aufgerufen oder bei uns am Schalter bezogen werden.

Jede Person kann von der Gemeinde eine Adress- oder Auskunftssperre verlangen. Mit einer Adresssperre werden die Daten nicht auf Listenauskünften erscheinen. Diese Sperre kann bei der Gemeinde ohne Nachweis eines schützenswerten Interesses verlangt werden. Für eine Auskunftssperre hingegen muss ein schützenswertes Interesse nachgewiesen werden. Auskunftssperren gelten bei Einzelauskünften.

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Gemeindeschreiberei.

Publikation der öffentlichen Auflage von geringfügigen Änderungen nach Art. 122 Abs. 7 und 8 BauV 04.02.2022

Geringfügige Änderung des Baureglements Oberdiessbach Art. 3 «Dorfkernzone D», den Ortsteil Aeschlen b. Oberdiessbach betreffend.

Der Gemeinderat Oberdiessbach bringt gestützt auf Art. 60 des Baugesetzes vom 9. Juni 1985 und Art. 122 Abs. 7 und 8 der Bauverordnung vom 6. März 1985 die vorerwähnte Änderung zur öffentlichen Auflage. Es ist beabsichtigt die Änderung im Verfahren der geringfügigen Änderung von Nutzungsplänen vorzunehmen.

Die Akten liegen während 30 Tagen, d. h. vom 4. Februar bis und mit 7. März 2022, in der Gemeindeverwaltung, 1. Stock, Gemeindeplatz 1, 3672 Oberdiessbach, öffentlich auf. Die Auflageakten können auch im Internet (siehe unten) eingesehen werden.

Einsprachen und Rechtsverwahrungen sind innerhalb der Auflagefrist schriftlich und begründet bei der Gemeindeverwaltung Oberdiessbach einzureichen.

Druckerei Gerber steht nach 38 Jahren still 20.12.2021

Marta und Bernhard Gerber (Mitte) lassen künftig bei Urs und Jürg Gerber in Steffisburg drucken. (Bild: zvg)

Vor Jahren kaufte Bernhard Gerber eine Druckerei in Oberdiessbach. Seither hat sich in der Druckereiwelt viel verändert. Ende November hat Bernhard Gerber seine Druckerei an die Gerber Druck AG in Steffisburg übergeben. Er erzählt, wie sich die Branche verändert hat und warum er noch nicht aufhören will.

Bernhard Gerber ist 70 Jahre alt und hat noch nicht genug. Ende November hat er seine Firma, die Bernhard Gerber Design und Druck, nach Steffisburg übergeben. Obwohl er selbst bereits im Pensionsalter ist, will er weiterarbeiten. "Die ersten Monate arbeite ich noch zu 50 Prozent als Kundenberater. Ich fahre das Pensum langsam zurück", sagt Gerber.

Wie alles begann
Aufgewachsen ist Gerber in Schüpfen. 1967 hat er eine Lehre als Buchdrucker in Bern gemacht. Danach hängte er noch eine Lehre als Offsetdrucker in Langnau an. 1978 verschlug es ihn nach Oberdiessbach, wo er bei der damaligen Edwin Brand Druckerei eine Anstellung fand. Fünf Jahre später kaufte er die Druckerei, damals war er 32-jährig. "Mein Schwiegervater bürgte für mich und die Bank EvK gab mir einen Kredit."

Es war die Zeit als die Druckereibranche noch boomte und Banken noch Kredite vergaben. Heute sei das anders, sagt Gerber. Das habe er bei der Suche nach einem Nachfolger bemerkt. Die Banken geben heute keine Kredite mehr an Unternehmer, die ins Druckereigeschäft einsteigen wollen. Kaum hatte er die Druckerei übernommen, kaufte Gerber auch das Haus am Sportplatzweg.

Komplett andere Druckwelt
Das Druckgeschäft sei damals "komplett anders", gewesen. "Wir druckten Hochzeitskarten, Weihnachtskarten, Zirkulare, Firmenzeitungen, Vereinszeitungen, Geburtstagskarten, das lief alles über die Druckerei." Gerber gewann Kunden in der Region wie Nestlé, Wullehus Konolfingen, die Landi oder auch Gemeindeverwaltungen.

Er druckte Prospekte, Briefpapier und versorgte das Baugewerbe schweizweit mit Schreibblöcken. Sein Logo war bekannt, es kamen neue Aufträge rein. Zudem war Gerber gut vernetzt. Er war Trainer und Vize-Präsident beim FC Oberdiessbach, bei vielen Festen war er im OK tätig und kam dadurch zu weiteren Druckaufträgen.

Druckwelt heute
Heute präsentiere sich die Welt des Drucks anders. Gerber sagt: "Jeder will ein Grafiker sein, sie entwerfen Karten und Prospekte am Computer und lassen es dann in Tschechien drucken." Das ist billiger, ob deswegen Lastwagen quer durch Europa fahren und Diesel verbrennen, interessiert niemanden. So gehen Druckaufträge für Visitenkarten, Prospekte oder Geburtstagskarten verloren.

Keine Angst vor dem Fortschritt
Er habe stets versucht mit der Digitalisierung Schritt zu halten. Kaum hatte er eine neue Druckmaschine für 150'000 Franken installiert, war die schon wieder veraltet. Erst kam der Fotosatz Druck, dann der Mac, später Digitalprint. Auch die Wünsche der Kunden änderten sich: "Sie schickten etwas per Mail und wollten am nächsten Tag den Auftrag gedruckt haben." Hatte er keine Angst, vor dem schnellen Wandel? "Ich machte mir schon Gedanken, aber man muss halt unterwegs sein", sagt der Patron. Gerber wollte lieber 50 kleine Kunden als zwei Grosse.

Von Zusammenarbeit profitiert
"Ich habe auch immer probiert mit anderen zusammenzuspannen. Beispielsweise habe ich mit anderen Druckereien Couverts gemeinsam eingekauft, damit wir einen besseren Preis erhielten." Er habe auch nie ein Problem gehabt, grössere Aufträge an andere Druckereien auszulagern. "Für den Kunden spielt es keine Rolle, wo es gedruckt wird."

Gerber war viel unterwegs, bei Kunden oder in der Region, um Leute zu treffen. "Wenn ich die Beiz kam, sagte oft einer, du ich muss noch was drucken lassen." Man könne nicht einfach in der Firma warten und hoffen, dass Aufträge reinkommen. Wenn er unterwegs war, schaute seine Frau Marta, dass der Laden lief. "Ohne sie wäre das nicht gegangen", sagt Gerber stolz.
 
Übergabe nach Steffisburg
Der Verkauf seiner Druckerei sei "extrem schwierig" gewesen. Seine Kinder, die heute zwischen 36- und 43-jährig sind, wollten die Firma nicht übernehmen. Durch eine ehemalige Mitarbeiterin kam der Kontakt zu Gerber in Steffisburg zustande. Seit Jahren arbeitet der Gerber aus Oberdiessbach schon mit Gerber in Steffisburg zusammen. Gedruckt wird nur noch in Steffisburg.

"Ich arbeite immer noch gerne und habe Freude an Kundenkontakten." Er liefere kleinere Aufträge selbst aus, das gehöre zur Kundenpflege, so werde es ihm nicht langweilig. "Neben der Arbeit, spiele ich regelmässig Tennis, Schwyzerörgeli und gehe walken mit der Frau."

Text und Bilder: Rolf Blaser

[i] Gerber Design & Druck, Oberdiessbach

[i] Gerber Druck AG, Bahnhofstrasse 25, Steffisburg

Bernhard Gerber: "Man muss gut vernetzt sein, unterwegs sein, muss sich zeigen." (Bild: Rolf Blaser)

Schule Oberdiessbach: Das moderne Klassenzimmer 07.06.2021

David Guggisberg und Rolf Ogi: "Auf Primarstufe denke ich, dass wir mit dieser Infrastruktur weit vorne liegen."

Die Primarschule Oberdiessbach schreitet voran und rüstet Schulzimmer mit digitalen Wandtafeln aus. Wohl kaum eine Schule in der Region Bern-Ost verfügt über solch moderne Ausbildungsmittel.


Bisher kamen in der Primarschule Oberdiessbach Beamer zum Einsatz. Die Beamer kamen in die Jahre, erste Defekte traten auf. Die Schule überlegte sich, wie diese ersetzt werden sollen. Bei der Suche eines Ersatzes stiessen die Verantwortlichen auf die jetzige Lösung: Ein System mit einem Bildschirm, einem Whiteboard und zwei normalen Wandtafeln. Es ist mehr als eine Spielerei. Jeder digitale Inhalt kann im Nu auf den Bildschirm projiziert werden. Ob vom Handy, aus dem Internet, vom Lehrerpult oder sogar 3D-Objekte.

Der Touchscreen als Wandtafel
"Die digitale Tafel ist praktisch. Man kann Film, Ton, Arbeitsblätter oder andere Lehrmittel direkt an die Tafel projizieren", sagt Rolf Ogi, Leiter der Primarstufe Oberdiessbach. Wobei die Inhalte nicht über einen Beamer projiziert werden, sondern vom Computer am Lehrer:innenpult. "Das Neue dran ist, man kann das Projizierte direkt bearbeiten." Der Tafelbildschirm funktioniert über einen Touchscreen. Zeigt also die Lehrerin eine Folie ab Computer, kann sie diese am Touchscreen bearbeiten oder ergänzen. Etwa so, als könnte man auf dem Bildschirm etwas einkreisen oder unterstreichen. Aber nicht nur das.

Raumschiff Schulzimmer
Nicht nur der PC am Pult der Lehrkraft ist mit der Tafel verbunden, auch ein sogenannter Presenter auf dem Pult. Dieser funktioniert wie ein digitaler Prokischreiber. Was man darunter legt, wird an der Tafel angezeigt. Das kann eine Karte oder ein Gegenstand sein. Weiter kann jedes digitale Gerät mit der Tafel verbunden werden. Seien es Laptops, Handys oder Tablets der Schüler:innen. Die Verbindung klappt in beide Richtungen, das heisst die Lehrerin kann an der Tafel etwas schreiben, was wiederum auf den PC übertragen wird. Stünde die Anlage in einem Konferenzraum eines 5-Sternhotels, würde die Vorführung lediglich ein Schulterzucken auslösen. In einem Schulzimmer der Primarschule in Oberdiessbach versetzt es den Schreibenden ins Staunen.

Lehrpersonen zu Beginn kritisch
Die ersten digitalen Wandtafeln wurden im April in Betrieb genommen. Der Start sei geglückt, sagt Ogi. "Wir haben ein kritisches Kollegium, sie wollen keine Spielereien, sondern Sachen, die sie auch brauchen können. Im Unterricht besteht keine Zeit zum 'Pröblen'. Deshalb waren sie kritisch." Für die Lehrpersonen wurden zwei Workshops eingerichtet, danach verwendeten sie die Tafel im Unterricht. "Das Feedback war sehr positiv. Das System ist recht einfach zu bedienen." Wie es die Schüler:innen empfinden, kann Ogi noch nicht beurteilen.

Klassen bereits ausgerüstet
Für die Primarschule Oberdiessbach scheint Digitalisierung eher Haupt- als Nebenfach zu sein. David Guggisberg berät die Primarschule bei der Informatik-Umstellung, er sagt: "Im Sommer 2019 wurden alle Schulkinder ab der 3. Klasse mit einem Notebook ausgerüstet. Ab der 7. Klasse kriegen die Schüler:innen ein persönliches Notebook. Dieses können sie nach der Schulzeit behalten. Die Schüler:innen oder deren Eltern müssen sich mit 200 Franken am Kauf beteiligen." Als im letzten Jahr die Kinder zuhause unterrichtet wurden, waren sie bereits fürs Homeschooling ausgerüstet. Mit der digitalen Wandtafel läutet die Schule nun den nächsten Schritt ein. "Bisher wurden sechs Zimmer digitalisiert, bis nach den Sommerferien sollen weitere sechs Zimmer folgen." Guggisberg ist zuversichtlich, dass auch dies gelingen wird.  

[i] Die digitale Wandtafel wird von der Firma Mobil Werke AG in Berneck installiert. Eine Installation kostet um die 13'000 Franken. Der Bildschirm (Diagonale 218 cm) läuft auf Android, der Computer mit Windows. 

Text und Bilder: Rolf Blaser


David Guggisberg und Rolf Ogi: "Auf Primarstufe denke ich, dass wir mit dieser Infrastruktur weit vorne liegen."

Vorne unten zwei normale Wandtafeln, dahinter die digitale Wandtafel zeigt ein Bild ab Computer.
Sechs Klassenzimmer sind bereits umgerüstet. Kostenpunkt pro Zimmer: 13'000 Franken.

Sicherheit im Alltag: Kurse 2021 des Seniorennetzwerks 07.06.2021

Das Seniorennetzwerk der Region Oberdiessbach (SNW) möchte mit zwei Veranstaltungen die Sicherheit von älteren Menschen im öffentlichen Raum und im Internet verbessern.

Sicher umgehen mit Geld und Internet
Was machen Sie, wenn Ihnen jemand am Bancomaten zu nahe kommt? Kennen Sie die aktuellen Tricks von Betrügern und Dieben unterwegs, an der Haustüre oder am Telefon? Wissen Sie, wie Sie sich im Zusammenhang mit e-Banking, Social Media und e-Mails schützen können?

Auf Einladung des SNW vermitteln Simone Allemann und Cornelia Ritter, Präventionsfachfrauen der Kantonspolizei Bern, kostenlos Strategien für mehr Sicherheit im Alltag und im Internet. Und zwar an den folgenden Daten und Orten:

Mittwoch, 18. August 2021, 13.30 bis 16.30 Uhr im Kirchgemeindehaus Oberdiessbach
Mittwoch, 25. August 2021, 13.30 bis 16.30 Uhr im Kirchgemeindehaus Linden
Mittwoch, 1. September 2021, 13.30 bis 16.30 Uhr im Mehrzwecksaal des Schulhauses Brenzikofen/Herbligen.

Anmeldung (mit Name/Adresse/Tel./e-Mail) bis zum 1. August (mit Angabe des ausgewählten Termins) an:
Hans Mossotti, Sonnmattweg 14, 3671 Brenzikofen, hans.mossotti@seniorennetzwerk.ch, 079 651 36 65.

Sicher unterwegs
Wie sicher sind Sie zu Fuss unterwegs? Chantal Galliker (Zwäg ins Alter) und Karin Briggen (physio briggen) erklären auf Einladung des SNW, wie Sie im Alter möglichst lange sicher gehen und selbständig standfest bleiben können.

Das Älterwerden verändert auch unsere Wahrnehmung und die Reaktionsfähigkeit. Wie lange können Sie sicher Auto fahren? Und was gilt es zu beachten, wenn Sie auf ein Velo bzw. ein e-Bike umsatteln oder mit dem Rollator unterwegs sind? Martin Bruder (Abteilungsleiter Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamt Kanton Bern) gibt auf Einladung des SNW kostenlos entsprechende Hinweise.

Mittwoch, 8. September 2021, 13.30 bis 16.30 Uhr im Kirchgemeindehaus Oberdiessbach.

Anmeldung (mit Name/Adresse/Tel./e-Mail) bis zum 1. August 2021 (mit Angabe des Anlasses) an:
Hans Mossotti, Sonnmattweg 14, 3671 Brenzikofen, hans.mossotti@seniorennetzwerk.ch, 079 651 36 65.

Osterbrunnen in Oberdiessbach: Dorfrundgang 01.04.2021

Der Brunnen vor der Gemeindeverwaltung gehört zu den 11 österlichen Dorfbrunnen in der Gemeinde.
Gestaltet, bepflanzt und dekoriert haben die drei KV-Lernenden Nicole Reber (3. Lehrjahr), Kim Stucki (2. Lehrjahr) und Dominic Gerber (1. Lehrjahr). Alle geschmückten Brunnen können bis 14. April auf dem Dorfrundgang besichtigt werden.
Nicole Reber
Kim Stucki
Dominic Gerber

Blumen Mathys: "Ein Blumenladen ist kein Selbstläufer" 06.04.2021

Isabelle und Myriam Mathys (von links) in ihrem Blumenladen in Oberdiessbach
Die beiden Schwestern Myriam und Isabelle führen zusammen den Blumenladen Mathys. Im Gespräch verraten sie, warum ihre Sträusse länger halten und ob Blumen zu teuer sind.

Der Weg zur Floristin war für beide vorgespurt. Ihre Tante führt zusammen mit ihren Eltern die Gärtnerei, welche den Laden mit Blumen und Setzlingen beliefert. Myriam (29) lernte erst Gärtnerin und danach Floristin. Einen anderen Beruf als Floristin kann sie sich heute kaum mehr vorstellen. Sie überlegt einen Moment und sagt: "Bäuerin wäre noch was gewesen." Auch Isabelle (26) liess sich zur Floristin ausbilden. Seit zwei Jahren leiten sie den Blumenladen.

Familienbetrieb in dritter Generation
Die Chef*innen von Gärtnerei und Blumenladen sind alle miteinander verwandt. Für die beiden ist das kein Problem. Klar gebe es manchmal auch Meinungsverschiedenheiten. Das gehöre dazu, sie würden in ihrem Laden viele Freiheiten geniessen. Die Eltern lassen sie gewähren. Auch untereinander scheinen die beiden gut auszukommen. "Wir haben es gut", sagt Isabelle.

Blumen frisch ab Börse
"Wir fahren jeden Morgen an die Blumenbörse nach Thun. Dort kaufen wir vor allem Frühlingsblumen. Rund zwei Drittel des Einkaufs werden bis am Abend verkauft sein." Die tägliche Fahrt an die Börse sei zwar aufwendig, dafür lohne es sich, stets frische Blumen einzukaufen. Der Blumenstrauss werde schöner. Aber nicht nur das: "Oft hören wir von Kund*innen, dass der Strauss sehr lange gehalten habe."

Kann man davon leben?
"Ein Blumenladen ist kein Selbstläufer", sagt Myriam. Damit der Laden läuft, bieten die beiden ein breites Sortiment an. "Neben frischen Blumen aus der Gärtnerei haben wir auch Gartenartikel und verschiedene Arten von Erde. Weiter verkaufen wir Gemüsesetzlinge wie Tomaten, oder auch kleine Geschenkartikel, zum Beispiel Servietten oder Kerzen." Den grössten Teil des Umsatzes erwirtschaftet Blumen Mathys mit einer Stammkundschaft, welche regelmässig Blumen kauft. Dafür sind die beiden dankbar. Isabelle fügt strahlend an: "Wer reich werden will, sollte nicht Floristin werden. Man muss wirklich Freude haben an den Blumen und am Kontakt mit den Leuten."

Blumen Mathys und die zweite Welle
Beim ersten Lockdown war der Laden acht Wochen zu. Das sei hart gewesen. Umso glücklicher sind die beiden, dass sie den Laden im zweiten Lockdown nicht schliessen mussten. "Die zweite Coronawelle haben wir gut überstanden. Wir haben davon profitiert, dass wir breit aufgestellt sind und nicht nur Blumen für Hochzeiten und Bankette liefern." Da es seit Monaten keine Anlässe gibt, sind diese Umsätze zwar eingebrochen, der Laden laufe aber trotzdem gut. "Wir haben den Kund*innen angemerkt, dass sie sich in dieser schwierigen Zeit etwas gönnen."

Sind Blumen zu teuer?
Ein Blumenstrauss kostet schnell einmal um die 60 Franken. Blumen seien nicht zu teuer. Man müsse dran denken, dass Blumen einen langen Weg hinter sich haben. "Eine Rose wächst ein halbes Jahr, sie braucht Pflege, Wasser und Dünger. Der Züchter, wie auch der Transporteur, die Börse und der Blumenhändler wollen an der Rose verdienen." Deshalb koste eine Rose am Ende im Laden zwischen 3.50 und sechs Franken, sagt Myriam. Nur eigene Blumen zu verkaufen, sei nicht realistisch: "Wenn wir nur Schweizer Blumen verkaufen würden, müssten die Kund*innen das Doppelte bezahlen." Es gehe also um eine Mischrechnung aus eigenen Blumen, Blumen ab Börse und weiteren Artikeln.

Viele Blumen, viel Arbeit, wenig frei
Blumenhochsaison ist vor Weihnachten und vom Valentinstag bis Muttertag. Da laufe viel, betonen beide: "Da gilt für uns eine Sechstagewoche. Dafür ist es von Sommer bis Herbst ruhiger. In dieser Zeit können wir auch mal einen Tag frei nehmen." Wenn die beiden mal nicht arbeiten, treffen sie sich mit Freund*innen. Für aufwendige Hobbys fehle die Zeit. Am liebsten sind sie zu Fuss in der Umgebung unterwegs. "Letztes Jahr verbrachten wir die Ferien in der Schweiz. Wir erkundeten die Innerschweiz und lernten die Gegend um den Vierwaldstädtersee kennen." Als Geheimtipp in der Region empfehlen sie eine Wanderung auf die Falkenflueh. Dafür nehmen sie sich gerne Zeit. Eine Sache ist den beiden heilig: "Am Sonntag arbeiten wir nie. Auch nicht am Muttertag."

[i] Myriam und Isabelle Mathys führen Mathys Blumen in Oberdiessbach in dritter Generation. Die beiden Schwestern leiten den Blumenladen, welcher zum Gärtnereibetrieb gehört. Die Gärtnerei wird von ihrer Tante und ihren Eltern geleitet.

https://blumen-mathys.ch

Text und Bilder: Rolf Blaser
Die Schwestern leiten den Laden an der Burgdorfstrasse seit zwei Jahren.
Neben Blumen präsentiert Mathys Blumen auch hübsche Dekoideen.
Neben Blumen bietet der Laden auch kleine Geschenke, Gartenartikel und Setzlinge an.

Oberdiessbacher Stationenweg 2021: Kommentierte Begehung 06.04.2021

Der Oberdiessbacher Stationenweg ist noch bis am Pfingstsonntag, 23. Mai geöffnet. Der Spaziergang dauert etwa anderthalb Stunden. Für die Oberdiessbacher Bevölkerung findet am Sonntag, 25. April eine kommentierte Begehung zusammen mit den beiden Initianten Pfr. Roland Langenegger und Hanspeter Schmutz statt. Treffpunkt: 10.30 Uhr beim Kirchbrunnen. Wegen der 15-Personen-Regel ist eine Anmeldung bis Donnerstag, 22. April über die Website www.kirche-oberdiessbach.ch obligatorisch.

Hintergründe zum Stationenweg
Mit der Corona-Pandemie erleben wir nun schon mehr als ein Jahr lang eine Zeit der Einschränkungen, des Leidens und der Isolation – eine Art weltweite Passionszeit. Der Oberdiessbacher Stationenweg knüpft bei dieser Leidenszeit an und verbindet sie mit der biblischen Passionszeit zwischen Aschermittwoch und Ostern (verlängert bis Pfingsten). An neun Stationen – mit einer Ausnahme – im Freien werden einige der typischen Corona-Fragen aufgegriffen, mit einem biblischen Text verbunden und so in einen theologischen Zusammenhang gestellt. An jeder Station gibt es Impulse zur Vertiefung der aufgeworfenen Fragen und Antworten, Kinder erhalten zudem altersgemässe Anregungen. Das Künstler-Ehepaar Ursula und Jürg Zurbrügg hat die neun Themen bei jeder Station mit einer Kunst-Installation gestaltet. QR-Codes verweisen auf eine Wegleitung, die auch bei der ersten Station beim Kirchbrunnen Oberdiessbach greifbar ist.

Nähere Infos und das Anmeldeformular finden Sie auf der Website der reformierten Kirchgemeinde Oberdiessbach: www.kirche-oberdiessbach.ch

Vom 1. bis 14. April: Dorfbrunnen österlich geschmückt 06.04.2021

Die Oberdiessbacher Osterbrunnen feiern nach einem kurzen Unterbruch wieder eine Auferstehung:
Vom 1. bis 14. April können im Dorfkern von Oberdiessbach elf Dorfbrunnen bestaunt werden, die von ganz unterschiedlichen Akteuren österlich geschmückt wurden. Damit wird eine Idee aus dem Jubiläumsjahr 2018 wieder aufgegriffen - trotz oder gerade wegen Corona!

Der Spaziergang zur Besichtigung der elf Osterbrunnen beginnt auf dem Gemeindeplatz und führt via Thunstrasse bzw. Burgdorfstrasse zur Kirchstrasse und dann weiter via Schulhausstrasse zur Schlossstrasse. Wegen Corona wird es keine offizielle Eröffnung geben. Die Bewohnerinnen und Bewohner von Oberdiessbach und Umgebung sind eingeladen, die geschmückten Brunnen vom 1. April ab 17 Uhr bis zum 14. April zu geniessen. Und sich dabei vielleicht sogar für das Schmücken des eigenen, privaten Brunnens anregen zu lassen. Wir verzichten auch in Corona-Zeiten weder auf den Frühling noch auf Ostern!

Text: Hanspeter Schmutz (HPS)
Bilder: Daniel Meister
 

Oberdiessbacher Stationenweg 2021: Kommentierte Begehung 06.04.2021

Der Oberdiessbacher Stationenweg ist noch bis am Pfingstsonntag, 23. Mai geöffnet. Der Spaziergang dauert etwa anderthalb Stunden. Für die Oberdiessbacher Bevölkerung findet am Sonntag, 25. April eine kommentierte Begehung zusammen mit den beiden Initianten Pfr. Roland Langenegger und Hanspeter Schmutz statt. Treffpunkt: 10.30 Uhr beim Kirchbrunnen. Wegen der 15-Personen-Regel ist eine Anmeldung bis Donnerstag, 22. April über die Website www.kirche-oberdiessbach.ch obligatorisch.

Hintergründe zum Stationenweg
Mit der Corona-Pandemie erleben wir nun schon mehr als ein Jahr lang eine Zeit der Einschränkungen, des Leidens und der Isolation - eine Art weltweite Passionszeit. Der Oberdiessbacher Stationenweg knüpft bei dieser Leidenszeit an und verbindet sie mit der biblischen Passionszeit zwischen Aschermittwoch und Ostern (verlängert bis Pfingsten). An neun Stationen - mit einer Ausnahme - im Freien werden einige der typischen Corona-Fragen aufgegriffen, mit einem biblischen Text verbunden und so in einen theologischen Zusammenhang gestellt. An jeder Station gibt es Impulse zur Vertiefung der aufgeworfenen Fragen und Antworten, Kinder erhalten zudem altersgemässe Anregungen. Das Künstler-Ehepaar Ursula und Jürg Zurbrügg hat die neun Themen bei jeder Station mit einer Kunst-Installation gestaltet. QR-Codes verweisen auf eine Wegleitung, die auch bei der ersten Station beim Kirchbrunnen Oberdiessbach greifbar ist.

Nähere Infos und das Anmeldeformular finden Sie auf der Website der reformierten Kirchgemeinde Oberdiessbach: www.kirche-oberdiessbach.ch

Verschiebung: Dr "gleitigscht Diessbacher" 2021 12.03.2021

Auf Grund der aktuellen Corona-Situation hat das OK entschieden, den «gleitigscht Diessbacher» vom 1. Mai in den Herbst zu verschieben. Eine Durchführung anfangs Mai ist in der üblichen Form höchst unwahrscheinlich. Zum heutigen Zeitpunkt sind keine Zuschauer erlaubt, somit dürfen Eltern auch nicht auf den Sportplatz, was für eine Veranstaltung mit vielen kleinen Kindern kaum umsetzbar ist.
Das neue Datum für den «gleitigscht Diessbacher» ist gesetzt. Aktualisiert eure Agenda und reserviert den Tag schon heute!
 
Samstag, 11. September 2021

Wir hoffen, dass bis zu diesem Zeitpunkt unser sportlicher Anlass mit gemütlichem Zusammensein möglich ist. Wir werden vor den Sommerferien die Lage erneut beurteilen und euch bei allfälligen Änderungen via Website auf dem Laufenden halten (www.gleitigscht-diessbacher.ch).  
 
Sportliche Grüsse
Organisations-Team "gleitigscht Diessbacher", Turnverein und Leichathletik-Gruppe

Vogt AG: Ein Projekt, das Schule macht 02.03.2021

Peter Bucheli Gewerbeschullehrer und Renato Josi Lernender Vogt AG

Letztes Jahr erreichte uns die Anfrage zur Herstellung eines Aufbau-Schulmodells als Anschauungsbeispiel von der Gewerbeschule der Fahrzeugschlosser in Sursee. Die Idee entstand, da wir sehr viele spezielle Techniken und Materialien im Fahrzeugbau verwenden. Das Modell bildet einen Teil aus einem Tanklöschfahrzeug ab.

Das Ziel für unsere Lernenden war, einen kompletten Projektablauf abteilungsübergreifend von der Konstruktion bis zum fertigen Modell umzusetzen. Ein hervorragendes Beispiel für die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen konstruieren und fertigen.
Die Lernenden mussten sich autonom organisieren und das Projekt selbständig umsetzen. Die fachlichen Betreuer halfen nur, wenn es nötig war. Schliesslich war dies ein ernsthafter Probelauf für die Abschlussprüfungen 2020.

Verantwortlich zeichneten sich unser Konstrukteur Lernender Damian Leder und die drei Fahrzeugschlosser-Lernenden Jonas Reusser, Lorenz Fahrni, Renato Josi.
Mit über 300 Stunden in etwas mehr als 4 Monaten und ungefähren CHF 4'000.00 Materialkosten, war es eine sehr lohnende Aufgabe für alle Beteiligten. Die Lernenden haben das Model voller Stolz an der Lehrlingsmesse in Langnau im August 2020 der Öffentlichkeit gezeigt. Mit dem Blaulicht und der Aussenbeleuchtung war es ein grosses Publikumsmagnet. Nun wird es in Zukunft der Gewerbeschule für die Ausbildung der Fahrzeugschlosser gute Dienste leisten.

Vogt AG
  
Lorenz Fahrni Lernender Vogt AG, an der Lehrlingsmesse Langnau August 2020

Valérie und Noa: Gemischte Gefühle im Corona-Jahr 01.02.2021

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind so vielfältig wie die Menschen, die hier leben. Für diesen Newsletter haben wir mit einem Schüler und einer Schülerin der Oberstufe Oberdiessbach darüber geredet, wie sie den Lockdown im Frühling und den Rest dieses speziellen Jahrs (bis jetzt) überstanden haben. (Die Interviews wurden per Video-Chat geführt).

Valérie Zingg ist 13 und wohnt in Linden. Bis im letzten Sommer besuchte sie die 6. Klasse im Dorf, inzwischen ist es die 7. in Oberdiessbach. „Im ersten Moment hatte ich mich gefreut, als es hiess, die Schulen sind geschlossen“, erzählt sie vom Frühling. Schon bald habe sie aber gemerkt, wie sehr ihr die Kolleg*innen fehlten. „Wir haben dann viel geschrieben und telefoniert, aber abgemacht kaum noch.“  

Zuhause habe sie das Glück, auf einem Bauernhof zu leben und Tiere zu haben. Zwar sei man sich zeitweise schon etwas „auf den Senkel“ gegangen. „Ich war aber oft mit dem Hund und dem Pferd unterwegs. Reiten war ja eines der wenigen Hobbies, die noch möglich waren. Und ich bin glücklich, dass ich nicht in einer Wohnung lebe, wo hinter der Tür das Treppenhaus ist.“

Weniger glücklich verlief der Fernunterricht. „Es gab Apps mit Aufträgen, die wir erledigen mussten. Wir hatten aber nicht viel Hilfe und die Kommunikation lief nicht so gut. Wir hatten zum Beispiel keine Videokonferenzen.“ Hilfe, wenn sie nicht weiterwusste, bekam sie von ihrer Mutter. „Aber das war auch begrenzt, vieles lernen wir anders, als das bei ihr war.“

Die Gefühle blieben gemischt, auch als die Schule wieder aufging. Der Wiedereinstieg war steil. „Es wurde Gas gegeben bei den Tests. Das 6. Schuljahr ist wichtig.“ Vieles fiel ins Wasser: Der Zukunftstag, Schnupperlehren, vor allem aber ein gebührender Abschluss mit den Klassenkamerad*innen vor dem Übertritt in die Oberstufe nach Oberdiessbach. „Wir waren zum Teil seit 7 Jahren zusammen und hatten eine grosse Schulreise geplant. Daraus wurde nichts.“

Inzwischen ist in der Schule wieder Normalität eingekehrt. „Wir müssen immer Masken tragen und in der Pause gibt es Regeln, wo sich welcher Jahrgang aufhalten darf. Daran gewöhnt man sich, auch wenn Sport mit Maske mühsam ist.“ Inzwischen trifft sich Valérie auch wieder mit Kolleg*innen. „Abmachen ist schon sehr schön. Ins Kino und shoppen geht nicht. Aber wir sind oft mit dem Töffli unterwegs oder auf der Skipiste.“

Macht ihr das Virus Angst? „Die Lehrer*innen sagten immer, es sei für uns Kinder nicht gefährlich. Aber ich habe ja auch Eltern und Grosseltern. Tatsächlich kam ihr Corona ziemlich nah an. „Linden war zeitweise so etwas wie ein Hotspot, es gab mehrere Fälle. Man hört von Leuten, denen es schlecht geht. Und mehrere Klassen und auch Lehrer*innen waren in Quarantäne.“

„Ich versuche, das Beste aus der Situation zu machen“, so ihr persönliches Fazit. Hat sie eine Meinung dazu, wie die Politik die Situation meistert? „Ich finde, man sollte entweder versuchen, zu einer Normalität zu kommen oder aber richtig alles zu machen. Ich weiss nicht, was richtig ist. Aber die Ungewissheit ist schwierig.“


Noa Ganteinbein ist 15, lebt in Oberdiessbach und besucht da die 9. Klasse. Er lebt mit seiner Familie, zu der auch 9 Meerschweinchen, drei Schildkröten, eine Katze und ein Hund gehören, in einem Einfamilienhaus. „Es war komisch, so viel zuhause zu sein. Aber man gewöhnt sich daran“, sagt er über den Frühlingslockdown. Zwar war der Jugendtreff zu, und auch Fussball spielen ging nicht mehr, doch Noa passte sich an. „Joggen mit dem Hund, Krafttraining, Netflix und viel Schulzeugs“, hätten seine Tage ausgefüllt. Auch er traf seine Kolleg*innen nicht mehr. „Wir haben aber viel über Facetime gesprochen und das chli neu entdeckt.“

Für den Fernunterricht hat er nur Lob: „Die Lehrer*innen haben innert einem Wochenende alles auf die Beine gestellt. Und alles klappte von Anfang an super. Ein Glück war auch, dass die Schule vor kurzem digital aufgerüstet hatte und wir alle einen eigenen Laptop haben.“ Ausschlafen ging nicht. „Um 7.30 Uhr gab es ein Zoom-Meeting, wo wir zeigen mussten, dass wir bereit sind.“ Bis zu drei Videomeetings hatte er mit seiner Klasse und den Lehrer*innen jeden Tag, den Rest der Zeit arbeitete er nach Wochenplan.  
Was den Übertritt ins Berufsleben angeht, hatte Noa Glück. „Ich konnte im Sommer schnuppern gehen und darf dort jetzt als Zimmermann die Lehre machen.“ An die aktuellen Massnahmen in der Schule, Maskenpflicht und nach Jahrgang getrennte Pausen, habe er sich gut gewöhnt.

„Ich bin selbständiger geworden“, sagt er auf die Frage, was Corona bei ihm verändert hat. Ausserdem habe er einiges gelernt über das Online Arbeiten und Computer. „Angst habe ich keine. Aber Respekt. Zum Beispiel habe ich meine Grosseltern nur im Sommer gesehen. Im Frühling und jetzt auch wieder treffe ich sie nicht.“

Die Corona-Massnahmen von Bund und Kanton seien zum Teil widersprüchlich, sagt Noa. Etwa die mehrmals veränderten Polizeistunden für Beizen. „Die vielen Einschränkungen sind nicht einfach, besonders auch für die Wirtschaft. Aber es ist sehr schwierig, den richtigen Weg zu finden und ich mache sicher niemandem einen Vorwurf. Was ich gut finde, ist, dass die Schulen offen bleiben. Ich möchte meine Schulzeit auf keinen Fall im Fernunterricht abschliessen müssen."

Text: Anina Bundi 
Bilder: Valérie und Noa

Nach fast 20 Jahren: Bibliothekarin Gaby Jakob geht in Pension 21.12.2020

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Gaby Jakob an ihrem Arbeitsplatz. Am 23. Dezember wird sie zu letzten Mal hier sitzen. (Bilder: Anina Bundi)

Am 23. Dezember sitzt sie zum letzten Mal hinter der Ausleihe in der Mediothek von Oberdiessbach, danach geht Gaby Jakob in Pension. Uns hat sie erzählt, was sie am meisten vermissen wird und womit sie die neu gewonnene Freizeit füllen wird.


Seit fast 20 Jahren leitet Gaby Jakob die ehemalige Schul- und Gemeindebibliothek, die heutige Mediothek von Oberdiessbach. In dieser Zeit hat sich einiges geändert. Nicht nur wuchs die Bibliothek von 4000 auf über 10'000 Titel an. Mit dem Umzug 2002 vom Dorf ins Sekschulhaus kamen auch neue Medien dazu – und verschwanden wieder. Für Musik-Cd’s zum Beispiel geht niemand mehr in die Bibliothek. Dafür kamen allmählich die Hörbücher auf. „Das sind immerhin noch Bücher“, sagt dazu Gaby Jakob.

Vieles war Gratis-Arbeit von ihr und ihren drei Mitarbeiterinnen. „Ich habe immer auf ein engagiertes Team zählen können“, sagt Jakob. „Aber für all unsere Aktivitäten und um den Medienbestand à jour zu halten, dazu reichen die Stellenprozente nicht.“ Das sei generell so, bei kleineren und mittleren Bibliotheken. „Das wird akzeptiert, eben weil es ein Frauenberuf ist und sich die Frauen nicht genügend wehren.“

„Die Schutzkonzepte werde ich nicht vermissen“
Nun, mit 65 Jahren, wird sie pensioniert. Am 23. Dezember wird sie zum letzten Mal hinter dem Ausleihe-Pult sitzen. Soweit der Plan. Denn im Corona-Jahr ist alles ein bisschen anders. Ausser ihrem eigenen hat es zum Beispiel keine Stühle in der Bibliothek, oder Sitzkissen für die Kleinen: Sitzen und schmökern verboten. Das Gespräch mit BERN-OST findet auf dem Balkon statt, wo noch Stühle vorhanden sind. „Die Schutzkonzepte werde ich nicht vermissen“, stöhnt Gaby Jakob. Ebensowenig wie die Statistiken, die sie zuhanden des statistischen Amtes und der Gemeinde erstellen muss.  
 
Gegen Zwang
Vor allem wenn sie zeigen, dass von den Schülerinnen und Schülern der Sekundarschule viel weniger Jugendbücher gelesen werden. Für Jakob ist aber klar: Förderung ja – Zwang nein. „Für manche ältere Schüler*innen ist das Lesen ein Müssen.“ Das Pultbuch zum Beispiel. In diesem müssen sie lesen, wenn sie mit anderem fertig sind und Zeit haben. „Damit werden die Schüler sozusagen bestraft, wenn sie schnell sind. Besonders für schwächere Schüler*innen ist das nicht schön.“ Leseratten gebe es zwar auch immer noch, sie seien aber weniger geworden. Die Primarschulkinder decken sich in der Schulbibliothek ihres eigenen Schulhauses ein. Dass sie zu diesen damit nur wenig Zugang habe, sei schade, sagt Jakob. Auch deshalb habe sie sich im Rahmen der Schulraumplanung immer wieder für eine Fusion der beiden Bibliotheken eingesetzt. „Das war ein grosser Wunsch von mir.“ 

„Ein Grossteil unserer Ausleihen sind Bilderbücher für die Kleinen. Ein weiterer ist die Literatur für Erwachsene.“ Diese Ausleihzahlen steigen erfreulich. Letztere sei fast ihre liebste Zielgruppe, sagt Jakob. „Das fägt zum Einkaufen.“  
 
Bücherbeigen und Lesekisten
Gaby Jakob und ihr Team konnten in den vielen Jahren diverse Projekte realisieren. Zum Beispiel, bei dem die Oberdiessbacher*innen gemeinsam eine Bücherbeige von der Höhe des Kirchturms erlasen. Geschichtennachmittage für die Kleinen. Oder die Lesekisten bei den Bänkli im Dorf zum 800. Geburtstag der Gemeinde. Und natürlich Lesungen: Pedro Lenz war da, Franz Hohler, Bänz Friedli, Esther Pauchard und viele mehr.
 
Dass sie selber im Bibliothekswesen landete, war eher Zufall. „Eigentlich wollte ich Bühnenbildnerin werden. Aber das ist ein sehr langer Werdegang, bei dem man auch ins Ausland muss, das wollte ich so nicht.“ Da Jakob schon als Kind sehr gerne und viel las, absolvierte sie eine Ausbildung als Buchhändlerin, später als Bibliothekarin. In Oberdiessbach wurde sie zuerst Schulsekretärin und übernahm dann zusätzlich die Bibliothek.  
 
„Ich versuche, dass es nicht überhand nimmt mit den Büchern“
Vermissen werde sie den Kontakt mit den Kund*innen, das Glücksgefühl, wenn eine Empfehlung ins Schwarze getroffen hat, sagt Jakob. Und auch die Bücher selbst. „Aus dieser Bücherfülle zu schöpfen, wird mir fehlen.“ Als sie vor einem Jahr mit ihrem Mann nach 29 Jahren in Oberdiessbach wieder nach Bern zog, aus einem 7-1/2-Zimmer-Haus in eine 3-1/2-Zimmer-Wohnung, musste sie den eigenen Bestand radikal ausmisten und vieles ins Bücher-Brockenhaus bringen. „Ich versuche, dass es nicht überhand nimmt mit den Büchern zuhause“, sagt sie. Das Gestell sei aber schon wieder voll, gibt sie zu.  
 
Nebst dem Lesen werde sie nach der Pensionierung Bern auf eine andere Art neu entdecken, so Jakobs Plan. Mit Tram und Bus von Endstation zu Endstation die Vielfalt der Stadt erkunden. Sie hofft, vermehrt ihre drei erwachsenen Kinder und die zwei Enkelkinder zu sehen, „lisme“ werde sie und endlich wieder der gestalterischen Kreativität mehr Raum geben. Zum Beispiel in Schuhschachteln kleine Wunderwelten gestalten. Und ins Theater gehen, Ballettaufführungen besuchen - wenn das dann wieder möglich ist. In Bern, wo sie schon früher mal gewohnt hatte, kenne sie viele Leute, für die sie wieder mehr Zeit haben werde. „Aber ich bin auch sehr gern allein.“  
 
Nächster (und letzter) Termin mit Gaby Jakob: Im März auf dem Spielplatz
Zum Abschied von Oberdiessbach hat Gaby Jakob in der Mediothek ihre Lieblingsbücher und ihre Lieblingsfilme ausgestellt. „Ich mag zeitgenössische Literatur, gern ein wenig schräg auch“, beschreibt sie ihren Stil. Ihr letztes Projekt in Oberdiessbach wird im März eröffnet: Ein Bücherschrank zum Tauschen auf dem Generationenspielplatz.

Lieblingsbücher (vier von vielen):  
Borger & Straub: Katzenzungen  
Klara Obermüller: Die Glocken von San Pantalon
Wolfgang Herrndorf: Tschick
Sarah Kuttner: Kurt
 
Lieblingsautor*innen:  
Daniela Krien  
Joachim Meyerhoff  
Helge Timmerberg
 
Lieblingsfilme:  
Troubled water
Fliegende Fische
Pina

Bilder und Text: Anina Bundi 
 
Alle Infos zur Mediothek...

Gaby Jakob an ihrem Arbeitsplatz. Am 23. Dezember wird sie zu letzten Mal hier sitzen.
Mit einem Aushang verabschiedet sie sich von "ihren" Leser*innen.
Auch zum Abschied: Ein Gestell voller Lieblingsbücher der Noch-Chefin Gaby Jakob.
Noch mehr Lieblingsbücher
Lieblingsfilme
Noch mehr Lieblingsfilme

Nach 124 Jahren und drei Generationen: Das Ende eines Traditionsunternehmens 14.12.2020

Franziska und Hans Rudolf Vogt gehen in Pension.
Die Zeit von Vogt Optik, Uhren, Schmuck in Oberdiessbach ist abgelaufen. Der Geschäftsinhaber Hans Rudolf Vogt und seine Frau gehen in Pension. Der ehemalige Gemeindepräsident führte das Geschäft in der dritten Generation. Er erzählt über die Veränderungen der wirtschaftlichen Situation in dieser Zeit und wieso es keine Nachfolge geben wird.

Der Schriftzug "Total Ausverkauf" prangt über dem Schaufenster von Vogt Optik an der Kirchstrasse in Oberdiessbach. Das Geschäft für Uhren, Schmuck und Augenoptik schliesst am 24. Dezember seine Türen für immer. Im jetzigen Laden soll eine Wohnung entstehen. Geschäftsinhaber Hans Rudolf Vogt verkaufte das Haus vor eineinhalb Jahren. Bis zu diesem Zeitpunkt wohnte er mit seiner Familie darin. Mit seiner Frau und Geschäftspartnerin zog er daraufhin nach Rüfenacht.

Die Schliessung von Vogt Optik bedeutet auch das Ende eines Traditionsunternehmens. Die Firma wurde 1896 von Felix Vogt, dem Grossvater des heutigen Besitzers, als Uhrmacherwerkstatt gegründet und 1948 von dessen Sohn Felix Junior weitergeführt. Die Optik war schon damals Teil des Geschäfts, wobei der Fokus klar auf den Uhren lag. Das änderte sich, als die Optiker-Branche ab den 50er Jahren zu wachsen begann. Die Gläsertechnologie macht grosse Fortschritte, und Brillen wurden modisch. Hans Rudolf Vogt absolvierte nach seiner Uhrmacherlehre eine Ausbildung zum Optiker. Als er das Geschäft 1974 übernahm, verschob sich der Schwerpunkt auf die Optik.

Ein Mann fürs Feine
"Schon als Kind faszinierten mich die Uhren", erzählt Hans Rudolf Vogt, der mit dem Geschäft seines Vaters gross geworden ist. Dass er in dessen Fussstapfen treten sollte, sei aber nicht klar gewesen. "Ich habe damals viel Sport getrieben, vor allem Leichtathletik, und wollte die Ausbildung zum Sportlehrer machen", sagt Vogt. Doch gesundheitliche Probleme mit einem Knie und dem Rücken vereitelten diese Pläne. So entschloss er sich dennoch für die Uhrmacherei in Kombination mit der Augenoptik.

Besonders der mechanische Aspekt hat es Hans Rudolf Vogt angetan, und er hatte schon immer ein Händchen für das Präzise. "Das Feine liegt mir viel eher. Ich bin kein Handwerker für das Grobe", sagt der Uhrmacher. Auf Feinheiten kommt es auch in der Optik an. Aber da ist nicht nur der Blick fürs Detail, sondern auch für das Ganze wichtig. "Die Brille muss zum Gesicht der Kund*innen passen. Manche kommen und wissen überhaupt nicht, was sie wollen. Dann ist meine Beratung gefragt", erklärt Vogt. Beide Tätigkeiten ergeben einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag.

Nicht mehr so wie früher

Über die 46 Jahren, in denen Hans Rudolf Vogt das Geschäft führte, veränderten sich sowohl die Uhren- wie auch die Optiker-Branche. Gerade in der jüngeren Zeit waren diese Entwicklungen nicht unbedingt förderlich für einen kleinen Laden wie den von Vogt. Erst wechselten die Uhren von rein mechanischer Technik auf Quarz. Diese Vereinfachung brachte weniger Reparaturen mit sich. Ausserdem erledigten mit der zunehmenden Mobilität immer mehr Leute alle Besorgungen in der Stadt. Dort etablierten sich dann auch grössere Optiker-Geschäfte mit ihren Filialen, die eine grössere Auswahl zu billigeren Preisen anboten.

"Insgesamt ist das Geschäft klar rückläufig", meint Vogt. Aus diesem Grund habe er die Idee einer möglichen Nachfolge für den Laden wieder verworfen. Dabei hat er sogar eine Tochter, die gelernte Optikerin ist. "Das wäre schön gewesen, wenn sie übernommen hätte. Aber ich hätte ihr das Geschäft nicht mit gutem Gewissen überlassen können. Es wird immer schwieriger", so der 70-Jährige. Im Hinblick auf die Pension war es deshalb naheliegend die ganze Liegenschaft zu verkaufen.

Im Lockdown geübt

Die letzten zwölf Jahre führte er das Geschäft zusammen mit seiner Frau Franziska. Probleme habe es eigentlich nie gegeben, im Gegenteil. "Wir halten uns gegenseitig den Rücken frei. In der ganzen Zeit gab es keinen Streit, an den ich mich erinnern könnte", sagt Franziska Vogt. Auf die Frage, was das Geheimnis sei, antwortet sie: "Wir haben ähnliche Interessen, wie zum Beispiel Politik. Das hilft sicher." "So genau kann man das nicht sagen. Wir ergänzen uns einfach", fügt ihr Mann an.

Beide sagen, dass sie sich auf die Pension freuen würden. "Wir konnten während dem Lockdown ja schon üben, als wir den Laden schliessen mussten", meint Franziska Vogt schmunzelnd. Und das habe gut funktioniert. Auch Hans Rudolf Vogt hat keine Bedenken: "Wir begannen vor fünf Jahren zu überlegen, wie wir das machen und hatten somit genug Zeit, um uns darauf einzustellen."

[i] Hans Rudolf Vogt war 16 Jahre lang Gemeindepräsident in Oberdiessbach und gab sein Amt Ende 2017 an Niklaus Hadorn ab. Er sitzt seit 2014 für die FDP im Bernischen Grossen Rat und wurde für 2018 wiedergewählt. Vogt gedenkt dieses Amt nach der laufenden Legislaturperiode abzugeben. Seine Frau Franziska war ebenfalls politisch aktiv. Von 2012 bis 2019 war sie als Wahlkampfleiterin in der Parteileitung der FDP des Kantons Bern tätig. Ausserdem präsidierte sie die FDP Oberdiessbach von 2014 bis im März 2020.

Bild und Text: Adrian Kammer

Sozialdienstleiter Ueli Dällenbach: «Ich habe mich als soziales Gewissen verstanden» 12.10.2020

Zuletzt noch ein vorübergehender Arbeitsplatz: 31 Jahre lang leitete Ueli Dällenbach den Oberdiessbacher Sozialdienst.
31 Jahre lang hat Ueli Dällenbach die Sozialarbeit in der Gemeinde Oberdiessbach massgeblich geprägt. Nun tritt er in den Ruhestand. «Die Hilfesuchenden lagen mir immer am Herzen», so Dällenbach, der aber auch über sich sagt, dass er für die Politik nicht immer pflegeleicht gewesen sei.

«Es ist surreal, aber es ist Zeit und gut», sagt Dällenbach auf die Frage, wie es sich anfühle, nach über 30 Jahren aufzuhören. Zeit sei es, wegen der psychischen und physischen Abnützung, die sich im Alter bemerkbar mache, gut für die Gemeinde, wenn etwas anders komme. «Ich habe auch das Gefühl, ich habs verdient zu gehen», sagt er, und seine Besonnenheit weicht augenblicklich seinem herzlichen, mitunter selbstironischen Lachen.

Für das Gespräch empfängt er Ende September in seinem vorübergehenden Büro, einem Sitzungszimmer mit riesigem Tisch, auf dem am oberen Ende Dällenbachs Computer steht. Derzeit schliesse er noch einzelne Geschäfte ab und baue Überzeit ab. Seit dem 1. September hat Beat Gafner die Leitung des Sozialdienstes übernommen. Dällenbach arbeitet ihn noch ein.

Von 20 zu 620 Stellenprozenten
«Bis zum 1. September war ich der erste und einzige Stellenleiter», sagt er. Angefangen hat er 1989 als Asylkoordinator mit einem Pensum von 20 Prozent, ein Jahr darauf wurde er zu 75 Prozent als Sozialarbeiter für die damaligen Gemeinden Aeschlen, Bleiken, Brenzikofen, Herbligen, Oberdiessbach und später auch Linden angestellt. «Zuerst war ich etwa fünf Jahre alleine, dann kam eine zweite Person dazu uns so wuchs der Sozialdienst mit der Zeit», sagt Dällenbach. Heute teilen sich neun Mitarbeitende 620 Stellenprozent.

Von Hilfesuchenden gelernt
«Ich habe mich immer als soziales Gewissen der Region verstanden und versucht, soziale Brennpunkte wahrzunehmen», beschreibt Dällenbach sein Selbstverständnis als Leiter der Institution. Die Hilfesuchenden hätten ihm immer am Herzen gelegen. «Ich habe versucht, sie dort abzuholen, wo sie sind und sie nicht nach meiner Vorstellung zu behandeln», sagt er. Dabei habe er gerade von Menschen mit Einschränkungen viel gelernt. Wie sie mit ihren Ressourcen ein gutes Leben führen können und Dinge tun, die man ihnen nicht zutraut, hat ihn beeindruckt.

Die Gleichheit aller Menschen sei bei seiner Arbeit ein entscheidender Grundwert gewesen, den er stets vertreten habe. «Gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie habe ich mich immer gewehrt», sagt Dällenbach. Er habe sich auch immer «als Typ, als Mann» reflektiert mit dem Ziel, gleichgeschlechtlich zu agieren.

Immer ein offenes Ohr fürs Team
Dies meint er auch in Bezug auf sein Team, welches ihm neben den Hilfesuchenden ein grosses Anliegen war. Es war ihm wichtig, ein offenes Ohr zu haben für die Dossierarbeit seiner Mitarbeitenden wie auch für deren persönliche Befindlichkeit, gerade in Ausnahmesituationen. «Wir sind in der sozialen Arbeit nicht gefeit davor, über unsere Grenzen hinauszugehen», sagt er. Da sei es wichtig, dass man in der Situation nicht alleine sei.

Dazu passt auch, dass er sagt, er habe einen kooperativen Führungsstil gepflegt und sich als Teil von allen gesehen. Als Highlight nennt er denn auch, dass er und seine Mitarbeitenden es immer fertiggebracht hätten, als Gesamtteam zu arbeiten. «Es gab nie Probleme in der Zusammenarbeit von Administrativen und Sozialarbeitenden.»

Ringen mit der Politik
Trotz allem habe er auch unpopuläre, einsame Entscheide treffen müssen. «Das waren Personalentschiede, wo es mir darum ging, die Linie zu behalten, die ich mir vorgegeben habe», sagt er und meint damit seine Vorstellung davon, wie er den Dienst entwickeln wollte. «Ich war für die Politik nicht immer pflegeleicht.»

Mühe hatte er wiederum mit der Politik, wenn es auf das Leben seiner Ideale im Umgang mit armen Menschen ging. Bei der politischen Entwicklung der letzten Jahre sei dies sehr schwierig gewesen. «Der Sozialdienst ist nicht mehr ein Hilfsangebot, sondern ein Sanktions- und Repressionsinstrument. Das hat mir sehr ‘aaghängkt’», sagt er. Dies, und dass immer zuerst ans Geld und nachher erst an die Bedürfnisse der Betroffenen gedacht wurde. «Ich habe versucht, das umzukehren», sagt er. Rückblickend habe sich gezeigt: «Wenn wir so dran gehen, geben wir mittelfristig nicht mehr Geld aus.»

Dällenbach: «Bin mit Menschen auch gerne Irrwege gegangen»
Dällenbachs Lieblingsaufgabe war das Begleiten von Menschen. «Und zwar nicht immer auf geraden Wegen. Ich bin auch Irrwege gerne mit ihnen gegangen», so Dällenbach. Mit Vorliebe habe er auch junge Sozialarbeitende in ihren Beruf gebracht und aus seiner Sicht zu sehr guten Berufsleuten gemacht. Damit meint er Mitarbeitende, die in Oberdiessbach ihre erste Stelle nach dem Studium antraten. Sechs Personen konnte er so begleiten.

Am 30. September hatte Ueli Dällenbach seinen letzten Arbeitstag, auf Ende Oktober wird er pensioniert. Damit fängt mit dem Ruhestand eine «spezielle Situation» an, wie er sagt. «Ich möchte meiner Partnerin nicht auf den Sack gehen», nennt er sein Ziel für diesen Zustand und lacht.

Mehr Zeit für Enkelkinder, Haustiere und die WOZ
Mit ihr lebt Dällenbach auf einem kleinen Bauernhof mit Tieraltersheim. Zu den fünf Ziegen, drei Ponys, zwei Hunden, einer Katze und der Hühnerschar werde nun auch er mehr schauen. Bisher war es vor allem die Aufgabe seiner Partnerin. Mehr Zeit wird er auch für die drei Enkelkinder haben und dafür, physische Zeitungen zu lesen. «Ich freue mich darauf, am Donnerstag zuhause die WOZ richtig zu lesen», sagt er. Vielleicht engagiere er sich auch in sozialen Projekten.

Was die Pensionierung auch mit sich bringt, ist, dass er in seinem Denken keine Kompromisse mehr machen müsse, wie sie sein Job erfordert habe, sagt Dällenbach. «Ich habe mich aus ganz vielem zurückgehalten. Das möchte ich nicht mehr tun.»

Seinen 65. Geburtstag feiert Dällenbach am 22. Oktober, aber nicht alleine. «Wir feiern alle Geburtstage der Kinder seit Februar gemeinsam nach», so der Ziehvater der drei Kinder seiner Partnerin und Vater einer gemeinsamen Tochter. Wegen dem Coronavirus sei das Feiern bisher nicht möglich gewesen.

Bild und Text: Isabelle Berger

Chlorothalonil im Trinkwasser von Oberdiessbach: Update 2020 12.10.2020

Die Medien haben dem Stoff Chlorothalonil seit dem Sommer 2019 zu Recht viel Aufmerksamkeit zukommen lassen.

Chlorothalonil ist ein Fungizid, das in der konventionellen Landwirtschaft (insbesondere im Getreide- und Gemüsebau) seit den 1970-er Jahren eingesetzt wird. Am 26. Juni 2019 hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) aufgrund einer neuen Studie befunden, dass es bei gewissen Abbauprodukten von Chlorothalonil Hinweise für eine Gesundheitsgefährdung gibt. Das BLV hat deshalb für Trinkwasser umgehend einen entsprechenden Höchstwert von 0.1 Mikrogramm pro Liter für solche Abbauprodukte festgelegt, was vielerorts in der Schweiz zu Beanstandungen führte. Der Einsatz des entsprechenden Pflanzenschutzmittels wurde unterdessen untersagt.

Die letztjährigen Untersuchungen unseres Trinkwassers auf Chlorothalonil und seine Metaboliten (vor dem Verbot von Chlorothalonil) haben ergeben, dass unser Wasser diesbezüglich unbelastet ist.

Im Rahmen unserer Selbstkontrolle haben wir im Sommer 2020 das Trinkwasser in den Versorgungsgebieten Oberdiessbach und Aeschlen noch einmal auf Einträge von Chlorothalonil und zahlreiche Metaboliten testen lassen. Diese Untersuchungen wurden durch das Kantonale Labor vorgenommen. Zusätzlich hat das Kantonale Labor in diesem Jahr in Eigenregie unangemeldet in unserem Versorgungsgebiet Wasserproben entnommen und auf die gleichen Stoffe untersucht.

Die Ergebnisse sämtlicher Untersuchungen entsprechen den gesetzlichen Anforderungen. Aus der Tatsache, dass wegen des Verbots der Anwendung von Chlorothalonil zukünftige Einträge ins Erdreich nicht mehr vorkommen werden, dürfen wir schliessen, dass dieses Thema für das Trinkwasser im Versorgungsgebiet der WVO als erledigt betrachtet werden kann.

Das Diessbacher Trinkwasser stammt ausschliesslich aus Quellen im umliegenden Hügelgebiet. In der Umgebung aller Quellgebiete und insbesondere in den zugehörigen Schutzzonen wird seit jeher nur extensive Landwirtschaft betrieben. Unser Trinkwasser entspricht nach wie vor in jeder Beziehung den strengen Qualitätsansprüchen der Lebensmittelverordnung und kann bedenkenlos konsumiert werden.

Zu Fuss und auf Rädern: Gut sichtbar unterwegs 12.10.2020

Sicher unterwegs ist, wer sichtbar ist. Helle Kleidung und der korrekte Einsatz der Lichter tragen zur Verkehrssicherheit bei. Doch was gilt genau, und worauf soll man achten?

Wer im Moment morgens oder abends unterwegs ist, merkt: Es braucht wieder Licht. Meist muss man sich nach den langen Sommertagen wieder an die Situation gewöhnen. Doch wie ist das eigentlich mit dem Licht am Auto?

Obligatorisch ist in der Schweiz das Tagfahrlicht, welches – wie der Name sagt – am Tag eingeschaltet sein muss. Bei den meisten Fahrzeugen schaltet es sich mit der Zündung automatisch ein. Es brennt nur vorne, weshalb von Beginn der Abenddämmerung bis zur Tageshelle, bei schlechten Sichtverhältnissen und in Tunneln – je nach Fahrzeug manuell oder automatisch – die Abblendlichter verwendet werden sollen. Fahrzeuge, welche noch kein Tagfahrlicht haben, müssen auch am Tag respektive bei guter Sicht die Abblendlichter einschalten. So auch Motorräder.

Werden die Fernlichter benutzt, sollen sie rechtzeitig vor dem Kreuzen mit anderen Strassenbenützern oder einer neben der Strasse entgegenkommenden Bahn, beim Hintereinander- oder Rückwärtsfahren ausgeschaltet werden. Auch in Ortschaften soll auf Fernlichter nach Möglichkeit verzichtet werden. Die Nebellichter werden nur bei schlechten Sichtverhältnissen infolge von Nebel, Schneeböen oder starkem Regen eingesetzt. Falsch eingesetzte Nebellichter sind sehr unangenehm und können sogar gefährlich sein, da sie besonders stark blenden. Deshalb dürfen bei guter Sicht die Nebelleuchten auf keinen Fall eingeschaltet werden, sei dies auf der Autobahn, in Kolonnen oder in ähnlichen Situationen im Strassenverkehr.
   
Dass die dunklere Jahreszeit anbricht, bedeutet im Strassenverkehr auch, dass man weniger gut sichtbar ist. Fussgänger sind mit dunklen Kleidern für die anderen Verkehrsteilnehmer erst ab einer Distanz von 25 Metern erkennbar. Wer jedoch reflektierende Elemente trägt, ist schon aus einer Entfernung von 140 Metern sichtbar. Helle Kleidung bietet generell bessere Sichtbarkeit. Sich Gedanken über Bekleidung und Ausrüstung zu machen, lohnt sich also deutlich. Denn egal wie man sich im Strassenverkehr bewegt, Sichtbarkeit bedeutet Sicherheit.

Weiterführende Links:
https://www.tcs.ch/de/testberichte-ratgeber/ratgeber/alle-themen/sichtbarkeit.php
https://madevisible.swiss/do-it-yourself/

Kirchgemeinde Oberdiessbach: Weihnachten mal anders 12.10.2020

Am Samstag 5. Dezember am frühen Abend können alle, die Lust haben, gemeinsam die Weihnachtsgeschichte und ein gemütliches Zusammensein auf eine etwas andere Art und Weise erleben.

Wir spazieren im Dorf ca. eineinhalb Stunden von einer Station zur nächsten, wo uns jeweils ein Stück der Weihnachtsgeschichte erwartet. Dabei wirken sowohl Kinder als auch Teenies und junge Erwachsene mit. Zudem dürfen Sie sich auf eine ansprechende musikalische Umrahmung freuen. Am Schluss, bei der Krippe, feiern wir gemeinsam bei einem einfachen Abendessen mit feinem Dessert.

Der Anlass wird von den Kinder- und Jugendgruppen der Kirchgemeinde Oberdiessbach, der Brassband Oberdiessbach und dem Frauenverein Oberdiessbach gemeinsam organisiert.

Weitere Informationen und das Anmeldeformular finden Sie zur gegebenen Zeit auf der Website der Kirchgemeinde Oberdiessbach

Bildungsanlass: Der Einsamkeit im Alter begegnen 12.10.2020

Mittwoch, 21. Oktober 2020, 19.30 bis 21.30 Uhr im Kirchgemeindehaus Oberdiessbach

Der Psychologe Manfred Spitzer bezeichnet die Einsamkeit als «Todesursache Nummer eins». Sie sei mindestens so tödlich wie das tägliche Rauchen einer Packung Zigaretten. Einsamkeit ist nicht dasselbe wie das bewusst gewählte Alleinsein. Frei gewählt kann dies – zumindest vorübergehend – sogar positiv sein.

«Bleiben Sie zuhause», so hiess der allgegenwärtige Lockdown-Ruf der vergangenen Monate. Für einige war dies mit einem wohltuenden Herunterfahren eines zu hohen Tempos im gesellschaftlichen und beruflichen Leben verbunden. Andere, v.a. Menschen in den Risikogruppen, haben in dieser Zeit erfahren, wie unangenehm erzwungene Einsamkeit sein kann; aber auch, wie tief die Hilfsbereitschaft in unserer Bevölkerung verankert ist.

Bei der Planung des diesjährigen Bildungsanlasses hätten das Seniorennetzwerk nie gedacht, wie aktuell das gewählte Thema sein würde. Nun wollen wir uns dem Thema in seiner ganzen Vielfalt als Risiko und Chance stellen. Und zeigen, wie wir der Einsamkeit im Alter schon hier und jetzt begegnen können.

Die Referentin Cécile Kessler arbeitet bei «Pro Senectute Kanton Bern» im Bereich der Gesundheitsförderung (Zwäg ins Alter). Sie ist dipl. Pflegefachfrau und hat einen Master in Gesundheitsförderung und Prävention. Sie wird uns in die Thematik einführen und aufgrund ihrer Erfahrungen zeigen, wo und wann Einsamkeit gefährlich wird – und wie wir diesen Gefahren über die Generationen hinweg begegnen können.

Anschliessend werden die aufgeworfenen Fragen in einem Podiumsgespräch vertieft und mit verschiedenen Situationen in der Praxis verbunden.

Am Podium unter der Leitung von Hanspeter Schmutz (Gemeinderat, Oberdiessbach) nehmen teil:
Beat Gafner, Leiter des Regionalen Sozialdienstes Oberdiessbach
Andrea Rutschi, Frauenverein Oberdiessbach (Nachbarschaftshilfe im Quartier)
Marius Muff, Geschäftsleiter SPITEX Region Konolfingen
Giancarlo Völlmy, Pfarrer in Linden
Ulrich Moser, Direktor Kastanienpark, Oberdiessbach
Cécile Kessler, Expertin (Pro Senectute)

Im Anschluss wird das Seniorennetzwerk einen Apéro offerieren.

Veranstalter ist der Verein «Seniorennetzwerk Region Oberdiessbach». Er hilft zusammen mit dem Seniorenrat (Vorstand) als Partner der Gemeinden Brenzikofen, Herbligen, Linden und Oberdiessbach mit, anhand des Massnahmenplans zum Altersleitbild 2017 und gemeinsam mit Partnern und privaten Akteuren unsere Region altersfreundlich zu gestalten.

www.seniorennetzwerk.ch

Mobilität: Die BLS-App und den Billettautomaten besser kennenlernen 12.10.2020

Das Seniorennetzwerk der Region Oberdiessbach für die Gemeinden Brenzikofen, Herbligen, Linden, Oberdiessbach organisiert im November einen Kurs zur Fahrplanabfrage mit der neuen BLS APP Mobile und parallel dazu einen zweiten zum Billettkauf am Ticketautomaten.

(HPS) Der Kurs 1 zur BLS APP Anwendung ist gedacht für  Anwenderinnen und Anwender mit eigenen Smartphone-Geräten  (i-Phone und Android-Geräte), die mit der grundlegenden Bedienung vertraut sind. Während des Kurses stellen BLS-Mitarbeitende die vielseitigen Möglichkeiten von «BLS Mobil» vor und unterstützen die Teilnehmenden fachkundig.

Im Kurs 2 zum Billettverkauf am Ticketautomaten wird gezeigt, wie man das gewünschte Billett am Ticketautomat wählen und mit Kreditkarte oder Bargeld bezahlen kann.
 
Die beiden Kurse finden am Donnerstag, 12. November von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr statt, Kurs 1 im Kirchgemeindehaus Oberdiessbach, Kurs 2 am Bahnhof Oberdiessbach.

Beide Kurse sind kostenlos, eine Anmeldung bis zum 30. Oktober 2020 ist aber erwünscht.

Weitere Auskünfte erteilt: Hans Mossotti, Mobile 079 651 36 65.
(siehe auch: Flyer im Briefkasten oder Website www.seniorennetzwerk.ch)

Neues Betreiberpaar Chäsi Oberdiessbach: "Der persönliche Kontakt ist uns wichtig" 10.08.2020

Hans und Silvia Hofer im Laden mit Käsereisortiment aus der eigenen Produktion: Silvia und Hans Hofer sind das neue Betreiberpaar der Chäsi Oberdiessbach.
Anfangs Juli übernahmen in der Chäsi Oberdiessbach neue Gesichter das Zepter: Hans (59) und Silvia (58) Hofer, erfahrene Chäsi-Leute aus Heimenschwand, sichern den Fortbestand des geschätzten Quartierladens.

Hofers käsen schon lange in der Chäsi Scheidweg in Heimenschwand, wo sie auch einen Laden betreiben. Da sich die Käsereigenossenschaft Heimenschwand kürzlich neu ausrichtete und sich fortan auf die Chäsi Dorf, die zweite Käserei im Ort konzentriert, fiel für Hofers die Milchannahme und die Emmentalerproduktion weg. Darum suchten sie ein zweites Verkaufslokal. Dieses fanden sie in Oberdiessbach, zur grossen Erleichterung der dortigen Milchgenossenschaft, welche verzweifelt nach einer neuen Betreiberschaft für das beliebte Lädeli suchte (BERN-OST berichtete).

Kontaktaufnahme gelungen
Mit vollem Elan und ohne Scheu stürzten sich die beiden in den Betrieb ihres neuen Standorts: "Bei der Eröffnung waren wir nie hinter der Theke, sondern bewirteten die ganze Zeit Leute", sagt Hans Hofer. Morgens gab es gratis Kafi und Gipfeli, nachmittags Bier, Wein und Käse, als Präsent erhielten die Besucher*innen ein Käsli.

"Die Eröffnung war sehr gut", sind sich beide einig. Sie hätten ein sehr positives Echo erhalten. "Wir konnten es geniessen, Kontakt zu den Leuten aufnehmen und sie kennenlernen", sagt Silvia Hofer. Beiden ist der persönliche Kontakt zu den Kund*innen allgemein wichtig.

Hans Hofer: "Die Vielfalt macht das Lädeli aus"
Dass man beim Einkaufen weiss, woher die Produkte im Laden kommen, ist Hofers ebenfalls ein grosses Anliegen. Damit sie die regionalen Lieferant*innen beim Ladensortiment nach eigenem Gutdünken berücksichtigen können, haben sie auch vom Franchiseunternehmen "Maxi" zu "Treffpunkt", der Vereinigung der unabhängigen Detailisten gewechselt. "Die Vielfalt macht das Lädeli aus", sagt Hans Hofer. Bei einem Franchise-Konzept wie Maxi sei man stärker gebunden.

Das heisst aber nicht, dass sich nun alles ändert. "Das Sortiment bleibt vorerst gleich, mit Ausnahme der Käsereiprodukte", sagt Hofer. Diese stammen nun aus Hofers eigener Produktion in Heimenschwand. Auch was die Ladeneinrichtung anbelangt, bleibt soweit alles gleich, ausser dass später ein Stufenkühler noch ersetzt wird. "Aber die Front ist frisch gestrichen und neu beschriftet", sagt Hans Hofer mit sichtlicher Freude. Dort steht jetzt eben nicht mehr "Maxi" in blau-weiss, sondern "Treffpunkt" in rot-grün.

Ein Familienbetrieb
Ebenfalls übernommen haben Hofers das bestehende Verkaufsteam mit vier zu insgesamt rund 200 Prozent angestellten Verkäuferinnen. Neu steht neben Silvia und Hans Hofer auch ihre Tochter und gelernte Landschaftsgärtnerin und Landwirtin Andrea (22) hinter der Verkaufstheke. In der Produktion in Heimenschwand ist neben Hans Hofer auch  Sohn Thomas (26) tätig,  der wie sein Vater gelernter Käser ist. Silvia Hofer ist die Allrounderin: "Ich helfe in der Produktion, im Lädeli und rüste die Ware für Bestellungen", sagt sie.

Bilder und Text: Isabelle Berger
Heisst neu Treffpunkt Chäsi Oberdiessbach

Schulanfang: Sicher auf dem Schulweg 10.08.2020

Sichtbarkeit auf dem Schulweg ist wichtig, ebenso, dass das Kind den Weg vor dem Schulbeginn übt.

Wissen Sie, dass ein siebenjähriges Kind 3 bis 4 Sekunden braucht, um ein stillstehendes von einem langsam fahrenden Auto zu unterscheiden? Und dass es in diesem Alter auch nicht in der Lage ist, die Geschwindigkeit von Fahrzeugen zu beurteilen? Der Verkehr ist nicht ohne Risiko für die Jüngsten, da noch nicht alle Gefahren richtig einschätzen. Deshalb ist wichtig, dass Erwachsene den Kindern erklären, wie man korrekt zu Fuss zu Schule, Sport oder Freunden geht und vor allem mit gutem Beispiel vorangehen.

Bei schlechten Sichtverhältnissen bergen Schulweg und Strassenquerungen zusätzliche Gefahren. Dazu hat die TCS-Mobilitätsberatung einen Vergleich mit zwei Kinderpuppen in jeweils heller und dunkler Kleidung und mit verschiedenen Schultheks und -rucksäcken durchgeführt. Dabei hat sich deutlich gezeigt, dass dunkle Kleidung bei schlechten Lichtverhältnissen kaum erkannt wird. Besser werden helle und auffällige Farben gesehen, die einen Kontrast zur Umgebung schaffen. Zusätzlichen Schutz bieten reflektierende Elemente. Diese erhöhen die Sichtbarkeit im Dunkeln deutlich. Die Reflektoren strahlen das auftreffende Licht zurück, so sehen die anderen Verkehrsteilnehmer die Kinder früher und können ihr Tempo anpassen und verringern. Dies reduziert bei einer Gefahrensituation den Bremsweg und verkleinert das Unfallrisiko.

Sicher auf dem Schulweg
  1. Mit dem Kind vor dem ersten Schul- oder Kindergartentag den Weg mehrmals abgehen, es auf heikle Stellen hinweisen und das korrekte Verhalten üben.
  2. Immer ganz anhalten, wenn Kinder am Fussgängerstreifen warten.
  3. Seien Sie bremsbereit, wenn sich Kinder auf dem Trottoir befinden, da sich Kinder oft möglicher Gefahren nicht bewusst sind und sich unerwartet verhalten können.
  4. Der Verkehr findet rund um die Kinder statt. Sie sollten also 360° sichtbar sein.
  5. Reflektierende Elemente an beweglichen Körperteilen wie Armen und Beinen platzieren. Dies erweckt bei den anderen Verkehrsteilnehmern zusätzliche Aufmerksamkeit.
  6. Reflektierende Schuhe werden also zuerst gesehen, da Autoscheinwerfer sie zuerst anstrahlen.

Weiterführende Links:
https://www.tcs.ch/de/testberichte-ratgeber/ratgeber/verkehrserziehung/schulrucksack.php
https://www.tcs.ch/de/testberichte-ratgeber/ratgeber/verkehrserziehung/kinder-fussgaenger.php

Stalder Küchen investiert trotz Krisenzeit 25.05.2020

Bild: v.l.n.r Markus Stalder, Patrick Stalder und Martin Ryser
Stalder Küchen lässt sich von der gegenwärtigen Corona-Situation nicht irritieren. Schliesslich macht der technische Fortschritt auch nicht Halt vor der Pandemie. Das Traditionsunternehmen aus Oberdiessbach rüstet sich für die Zukunft und gönnt sich ein neues CNC-Bearbeitungscenter mit technischen Raffinessen.

Schneller, effizienter, sicherer, einfach zu bedienen und umweltfreundlicher. Markus Stalder schwärmt vom neusten Prunkstück in der Werkstatt von Stalder Küchen. Vor kurzem schaffte sich die Firma ein neues CNC-Bearbeitungscenter. Sie dreht, fräst und bohrt. Mit dieser Maschine werden sämtliche Küchenteile in äusserster Präzision hergestellt.
 
Einmalig auf dem Schweizer Markt

Dank modernster Technologie muss bei der neuen Maschine nur noch der Barcode eines bestimmten Produkts eingescannt werden, das entsprechende Programm wird erkennt und schon beginnt die Herstellung. Die Bedienung funktioniert nicht mer per Knopfdruck, sondern modern mittels Touch-Screen. Ausserdem hat das Bearbeitungscenter eine Rückführung. Laut Stalder sei diese Konstellation einmalig auf dem Schweizer Markt.
 
215'000 Franken kostet die Neuanschaffung von Stalder Küchen. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist das verhältnismässig wenig. Laut Markus Stalder zahlte man vor 13 Jahren satte 350'00 Franken. Er erklärt den Preisunterschied: "Die Bauweise des neuen CNC-Bearbeitungscenters ist simpler und einfacher herzustellen." Ausserdem spare man auf lange Sicht auch Geld mit dem neuen Bearbeitungscenter, da es 15 Prozent weniger Strom verbraucht und pflegeleichter in der Wartung ist.
 
Mit blauem Auge Corona entkommen

Dass die Anschaffung des neuen CNC-Bearbeitungscenters in die Corona-Zeit fällt ist Zufall. Geplant war das schon länger und die Lebensdauer der Vorgängermaschine ist abgelaufen. Schon seit Dezember investierte Stalder in die EDV für den Wechsel. Was die momentane wirtschaftliche Situation betrifft, sagt Stalder: "Wir sind noch mit einem blauen Auge davongekommen." Weh tat der Ausfall von Ausstellungen wie der BEA, die das Geschäft ankurbeln. So konnten laut Stalder weniger Offerten gemacht werden als normalerweise. Aufträge gab es aber trotzdem und schliessen musste man auch nicht.
 
Seit Friedrich Stalder 1935 das Geschäft übernahm blieb das Unternehmen in Familienhand. Markus Stalder betreibt das Stalder Küchen heute schon in der vierten Generation. Heute, 85 Jahre später, beschäftigt die Firma 40 Mitarbeiter*innen, darunter vier Lehrlinge. Seit jeher hat sich Stalder die Küchen AG weiterentwickelt, um mit der Zeit zu gehen. Mit dem neuen CNC-Bearbeitungscenter ist sie auch für die nächsten Jahre gerüstet.

Text und Bilder: Adrian Kammer
 

Das Hundesäckli: Aufnahmepflicht Hundekot 25.05.2020

In der vergangenen Zeit sind zahlreiche Reklamationen über Hundekot bei der Gemeindeverwaltung Oberdiessbach eingegangen.

Hundekot wird nicht entsorgt, Robidogsäckli werden so abgetrennt, dass die nächsten Hundehalter keine mehr vorfinden oder werden so abgetrennt, dass diese nicht mehr gebraucht werden können. Hundesäckli werden liegengelassen.

Gemäss Art. 10 des kantonalen Hundegesetzes muss, wer einen Hund ausführt, dessen Kot beseitigen. Eine Zuwiderhandlung wird mit einer Busse bestraft.

Abgesehen davon, wo der Hund sein Geschäft verrichtet, ist jeder Kot aufzunehmen und fachgerecht zu entsorgen – dies gilt auch für Weiden. Durch Hundekot verunreinigtes Gras oder auch Heu können für Kühe und Kälber tödliche Folgen haben. Hundekot im Futter verursacht bei Pflanzenfressern teilweise massive Verdauungsstörungen, welche zu Leistungseinbussen führen. Die Kühe auf unseren Weiden produzieren aus Gras und Heu unsere Lebensmittel wie Milch, Milchprodukte und Fleisch. Die Vorstellung, dass diese Tiere Hundekot über das Futter aufnehmen, ist alles andere als appetitlich. Im Interesse unserer Kühe und Kälber, im Interesse unserer Bauern und nicht zuletzt im Interesse von uns als Konsumenten, muss der Hundekot konsequent aufgenommen werden.

Entsprechend sind einzelne (keine Hamsterbezüge) Säcklein bei den Robidog-Sammelstellen erhältlich. Bitte entfernen Sie keine ganzen Rollen aus dem Behälter. Auf der Bauverwaltung können auch Einzelrollen bezogen werden.

Die Einwohnergemeinde dankt für Ihren Beitrag an eine saubere Umwelt.

Bauverwaltung Oberdiessbach, Mai 2020; Telefon 031 770 27 25

Allgemeine Neubewertung der Grundstücke und Wasserkräfte per 2020 (AN20) 25.05.2020

Seit der letzten allgemeinen Neubewertung der Grundstücke und Wasserkräfte per 1. Januar 1999, haben sich die Immobilienpreise (Verkehrs- oder Ertragswerte) im ganzen Kanton bei allen Gebäudearten und in allen Regionen erheblich und fast ausnahmslos nach oben entwickelt. Die amtlichen Werte entsprechen somit im Jahr 2020 nicht mehr den tatsächlichen Gegebenheiten. In der Märzsession 2017 hat der Grosse Rat deshalb eine allgemeine Neubewertung der nichtlandwirtschaftlichen Grundstücke und Wasserkräfte per 2020 angeordnet (Art. 182 StG). Als Stichtag gilt der 31.12.2020.

Ziele der allgemeinen Neubewertung
Mit der allgemeinen Neubewertung 2020 soll die steuerliche Gleichbehandlung gemäss den gesetzlichen Vorgaben wiederhergestellt werden. So sollen alle Liegenschaften, egal um welche Gebäudeart es sich handelt (bspw. Ein-, Zwei- oder Mehrfamilienhaus) steuerlich korrekt bewertet werden. Mit der allgemeinen Neubewertung soll erreicht werden, dass sich alle amtlichen Werte in derselben Bandbreite befinden. So wären etwa Werte über 100 Prozent des Verkehrswertes unzulässig, ebenso Werte deutlich unter dem Verkehrswert. Der Grosse Rat hat in der Frühlingssession 2020 bestimmt, dass für die Festsetzung der amtlichen Werte ein Zielwert von 70 Prozent der Verkehrswerte anzustreben ist.

Neue Bewertungsnormen
Zur Berechnung der neuen amtlichen Werte wurden von der Kantonalen Schatzungskommission die neuen nichtlandwirtschaftlichen Normen verabschiedet. Sie basieren auf der Bemessungsperiode der veräusserten Grundstücke zwischen 2013 bis 2016 und bilden die Grundlage zur Neuberechnung der amtlichen Werte. Sie finden diese Normen und noch weitere Informationen auf der Seite der kantonalen Steuerverwaltung unter Informationen Neubewertung 2020.

Was bedeutet das für mich als betroffene Person konkret?
Der Grossteil der neuen amtlichen Werte wird anfangs Juni 2020 als separate Verfügung an die Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Nutzniesserinnen und Nutzniesser eröffnet werden (Werte werden automatisiert berechnet). In Einzelfällen kann aufgrund notwendigem Augenschein, komplexer Situation, zusätzlicher baulicher Veränderungen im Jahr 2020, usw. die Eröffnung durchaus einige Zeit später erfolgen. Sie können den neuen amtlichen Wert innert einer Einsprachefrist von 30 Tagen anfechten. Der neue amtliche Wert wirkt sich hauptsächlich auf die Vermögenssteuer (Kanton und Gemeinden) und die Liegenschaftssteuer (Gemeinden) aus. Der Eigenmietwert ist nur indirekt betroffen und kann nicht zusammen mit dem amtlichen Wert angefochten werden, sondern erst im Rahmen Ihrer ordentlichen Steuerveranlagung 2020.

An wen kann ich mich bei Fragen wenden?
Informationen erhalten Sie telefonisch bei der Steuerverwaltung des Kantons Bern, nichtlandwirtschaftliche Bewertungen, 031 633 66 40. Dienstag und Freitag, jeweils 08.00 – 11.00 Uhr und 12.30 – 16.30 Uhr.

Das Grundstückprotokoll befindet sich beim Steuerbüro der Gemeinde Oberdiessbach. Dort können anhand der Bewertungsakten Auskünfte eingeholt werden.

Seniorennetzwerk: Corona: Das Leben zwischen den eigenen vier Wänden 26.03.2020

In Zeiten des Corona-Virus ist das anspruchsvolle Leben zwischen den eigenen vier Wänden gefragt. Für alle, die Zugang zum Internet haben, gibt es aber auch eine gute Nachricht: Seit kurzem ist das «Seniorennetzwerk der Region Oberdiessbach» nun auch im Internet unter www.seniorennetzwerk.ch präsent. Dort haben wir u.a. einige Tipps zum Leben zwischen den eigenen vier Wänden aufgeschaltet.

Die Tipps entstanden auf Anregung von Pro Senectute und zeigen, wie Sie das Leben zwischen den eigenen vier Wänden sinnvoll gestalten können. Allen, die keinen Zugang zum Internet haben, stellt unser Sekretariat dieses Infoblatt auf Anfrage gerne auch per Post zu.

Auf unserer neuen Website sind natürlich auch sämtliche Aktivitäten des Vereins und die Kontaktangaben zu den Verantwortlichen aufgeführt. Zurzeit geht es leider ausschliesslich um Absagen oder Verschiebungen. Wir werden Sie auf der Website zeitnah über die Wiederaufnahme unserer Anlässe und Gruppenaktivitäten informieren.

Auf der Website stellen wir Ihnen zudem unsere Partner in der Alterspolitik vor. Besonders hilfreich ist dabei der Senioren-Wegweiser – eine Art «Branchentelefonbuch» rund ums Thema Alter. Der Senioren-Wegweiser wird auf der Website laufend aktualisiert.

Sekretariat: Hans Nydegger, Hubel 19, 3671 Herbligen, 031 771 16 48
hans.nydegger@seniorennetzwerk.ch
www.seniorennetzwerk.ch
 

Aktuelle Informationen SRK Region Emmental 26.03.2020

Das Schweizerische Rote Kreuz Region Emmental weitet sein Angebot aus mit einem Besorgungsdienst und Telefon-Kontaktdienst. Ausserdem werden Rotkreuz-Fahrer gesucht. Alle Infos...

Rotkreuz-Fahrdienst: Das SRK Emmental muss sich auf medizinisch notwendige Fahrten (z.B. Dialyse, Chemotherapie und postnatale Behandlungen) beschränken. Die Schutzmassnahmen für Fahrerinnen und Fahrer liegt in deren Eigenverantwortung. Da die Mehrheit unserer Fahrerinnen und Fahrer älter als 65 Jahre ist gehören sie zur Risikogruppe. Wir sind insbesondere auf jüngere Fahrer angewiesen, damit diese Dienstleistung aufrecht erhalten werden kann. Flyer Fahrdienst

Entlastung:
Besuchs- und Begleitdienst SRK:
Der Dienst wird bis auf weiteres geschlossen, es finden keine Besuche statt. Die Freiwilligen können mit den Kundinnen und Kunden telefonisch in Kontakt bleiben. Bei Personen ohne Angehörige können z.B. Einkäufe gemacht werden www.srk-bern.ch/besorgungsdienst.
Entlastung Angehörige SRK: Die Anlaufstelle bleibt telefonisch erreichbar. Einsätze werden keine mehr vermittelt, es sei denn, die Freiwilligen gehören nicht zur Risikogruppe.
Rotkreuz-Notruf: Erstinstallationen und technischer Support sind gewährleistet. Besuche, dort wo sie angeboten werden, sind bis auf Weiteres eingestellt.

Aufgrund der besonderen Umständen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus erweitert das SRK sein Angebot mit einen Besorgungsdienst sowie einen Telefonkontakt-Dienst SRK an.
Besorgungsdienst: Informationen gemäss Anhang.

Telefonkontakt-Dienst: Informationen gemäss Anhang. Viele Menschen fühlen sich verunsichert und einsam, dies erfahren wir an den vielen Telefongesprächen, welche wir aktuell führen. Regelmässige telefonische Kontakte können dazu beitragen, während dieser ausserordentlichen Situation den normalen sozialen Kontakt zu einem Teil zu kompensieren. Wir möchten aktiv dazu beitragen und betroffene Menschen ermutigen, sich bei uns zu melden. Bitte leiten Sie diese Information an interessierte Personen weiter. Wir sind während den bisherigen Öffnungszeiten erreichbar unter 034 420 07 77 und 034 420 07 70

Die Pro Senectute ist weiterhin telefonisch für Sie da 26.03.2020

Es ist uns wichtig, dass die Seniorinnen und Senioren wissen, dass unsere Beratungsstellen der Pro Senectute im Kanton Bern auch weiterhin telefonisch für alle Anfragen von älteren Menschen oder ihren Angehörigen zur Verfügung stehen und wir sie mit verschiedenen Dienstleistungen unterstützen.

Telefonberatungen zur Unterstützung
Die Mitarbeitenden der Pro Senectute nehmen sich Zeit, die Sorgen und Ängste der Menschen anzuhören und suchen mit ihnen nach Lösungen, um ihre individuelle Situation zu verbessern. Gemeinsam entwickeln wir Ideen, wie der Alltag zu Hause bewältigt werden kann. Unsere Fachpersonen beraten sie gerne in Altersfragen oder bei Gesundheitsfragen.

Kontaktpflege - damit das Telefon auch bei älteren Menschen weiterhin klingelt
Ebenfalls können regelmässige Telefonkontakte mit Fachpersonen der Pro Senectute sowie anderen Seniorinnen und Senioren im Rahmen der von Pro Senectute initiierten Telefonketten vermittelt werden.

Erschliessen von Unterstützungsangeboten
Pro Senectute kennt als Fach- und Informationsstelle für das Alter die zahlreichen regionalen Hilfs- und Unterstützungsangebote. Unsere Mitarbeitenden vermitteln den Seniorinnen und Senioren den Zugang zu diesen Angeboten wie Mahlzeitendienste, Einkaufsdienste, Fahrdienste.

Haben Sie sonstige Fragen oder benötigen Sie weitere Informationen - rufen Sie uns an - wir sind gerne für Sie da.

Biosana Oberdiessbach: 48 Jahre Pionierarbeit für einen Körper im Gleichgewicht 02.03.2020

Führen den Betrieb in der zweiten Generation: Talitha und Emanuel Federle (rechts) mit Betriebsleiter Sascha Stalder (links) – und Marken-Botschafterin und Leichtathletin Muswama Kambundji.
Krebs kann nur in einem sauren Milieu wachsen – diese Erkenntnis führte Willi Federle (84) zur Entwicklung seines ersten Produkts, der basischen Mineralsalzmischung Erbasit. Bis heute ist es das Hauptprodukt der Biosana in Oberdiessbach, welche nun von Willi Federles Kindern Talitha (46) und Emanuel (38) Federle weitergeführt wird. Mit eigener Verkaufsfiliale und Webshop bauen sie an der Zukunft der Firma weiter.

„Viele Krankheiten entstehen durch jahrelange Übersäuerung, hauptsächlich durch eine mineralstoffarme Ernährung“, erklärt Emanuel Federle. Mit einem basischen Überschuss konnte sein Vater einst an Knochenkrebs Leidenden helfen. Er entwickelte fortan Mineralsalzprodukte, mittels welcher der pH-Wert im Körper positiv beeinflusst werden kann. „Als Willi Federle anfing, war der Säure-Basen-Haushalt kein Thema, unterdessen ist er in der Schulmedizin angekommen“, sagt Sascha Stalder, der 2007 als Betriebsleiter zum Familienunternehmen gestossen ist.

„Die heutige Ernährung findet vielfach unter grossem Zeitdruck und unausgewogen statt“, erläutert Talitha Federle. Zudem enthielten heutige Gemüse und Früchte produktionsbedingt nicht mehr dieselben Nährstoffe wie früher. „Auch psychischer und körperlicher Stress wirkt sich negativ auf das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper aus“, sagt sie. Der Körper hole sich dann die mangelnden Mineralstoffe in den Knochen, ergänzt Stalder. Dort fehlten sie aber langfristig auch und es könne später etwa zu Krankheiten wie Rheuma, Arthrose, Ostheoporose oder Gicht kommen.

Früher „chlepfte“ die Maschine zuhause

1972 gründete Willi Federle die Biosana. Emanuel Federle erinnert sich noch, wie früher zuhause im Keller die Maschine „chlepfte“. „Auch am Sonntag“, schmunzelt er. Seit 28 Jahren steht die Fabrik mittlerweile an der Industriestrasse 16 in Oberdiessbach. „Die Firma ist sein Baby“, sagt Talitha Federle über ihren Vater, der einst als Biochemiker in der Krebsforschung arbeitete. Er habe auch heute noch eine grosse Beratungsfunktion. „Gerade bei der Produktentwicklung profitieren wir von seinem grossen Wissen“, sagt sie.

Früher arbeitete auch Mutter Alice (76) im Betrieb mit. Während ihr Mann mit der Produktion beschäftigt war und per Auto in der ganzen Schweiz Drogerien mit Ware versorgte, kümmerte sie sich im Büro um die Bestellungen und half wenn nötig in der Produktion aus.

Alle drei Kinder in der Firma

Heute sind die beiden pensioniert, und die Firma zählt 13 Mitarbeitende und insgesamt rund zehn Vollzeitstellen. Talitha und Emanuel Federle haben gemeinsam die Geschäftsleitung inne, und auch ihre mittlere Schwester und gelernte Kosmetikerin Cornelia Rittiner (44) arbeitet bei Biosana im Verkauf.

Auch das Sortiment ist über die Jahre gewachsen. Neben den Nahrungsergänzungsmitteln gibt es auch eine basische Kosmetiklinie. Mittlerweile stellt die Biosana 153 Produkte her und vier neue sind gerade in der Entwicklungsphase. Neben der Schweiz verkauft sie diese auch in Italien, Frankreich und Belgien. „Wir möchten auch in weiteren Ländern noch Fuss fassen“, sagt Talitha Federle.

Firmenphilosophie trifft den Nerv der Zeit

Die Firma stehe heute gut da, sagt sie. „Mehr und mehr Leute setzen sich mit gesunder Ernährung auseinander und setzen dabei auf Schweizer Qualität und Schweizer Produkte“, sagt Federle. Werte, die der Biosana wichtig sind.

Wichtig ist auch die schonende und umweltfreundliche Verarbeitung der Rohstoffe. „Wir versuchen, für unsere Produkte nur die besten Rohstoffe zu verwenden, damit sie eine grösstmögliche Wirksamkeit haben und wir hinter dem stehen können, was unsere Produkte versprechen“, sagt Federle. Weiter zeichne ihre Produkte aus, dass sie nicht an Tieren getestet würden und – mit Ausnahme von Molke – keine tierischen Inhaltsstoffe enthielten.

Selbstversorgerin in Sachen Energie

Auch in der Produktion und bei der Infrastruktur wird darauf geachtet, dass Abfall womöglich vermieden wird und alles möglichst energieeffizient vonstatten geht. „Wir haben das Gebäude dreifachverglast, die Ölheizung durch eine Grundwasserwärmepumpe ersetzt und eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installiert“, sagt Stalder. Die Anlage liefere 30 Megawattstunden Strom im Jahr. Mit Hilfe von Batterien, welche demnächst installiert werden sollen, könnten sie die Eigenleistung der Solarpannels ganz für sich nutzen und ihren gesamten Energiebedarf selber decken.

Erstmals direkter Kontakt zur Kundschaft im Shop

Eine weitere Investition, welche die Biosana kürzlich getätigt hat, ist die Eröffnung des ersten eigenen Verkaufsladens im Gewerbepark Oberdiessbach Nord. „Bis jetzt haben wir über Grossisten die Reformhäuser, Drogerien und Apotheken beliefert. Der Biosana Shop ist nun unser erster direkter Kontaktpunkt zu den Kundinnen und Kunden“, sagt Talitha Federle, die mit dem Laden den Puls der Kundschaft zu spüren wünscht.

Die Rückmeldungen seien sehr positiv. Der Laden sei aber – im Hinblick auf die bekanntlich eher schwache Kundenfrequenz im gesamten Gewerbepark – vor allem Werbung. „Hier können die Leute sehen, was wir alles haben“, sagt Emanuel Federle.

Webshop eröffnet demnächst

Ein weiterer Laden sei vorerst nicht geplant. Das nächste grosse Projekt ist die Eröffnung eines Webshops im Frühling. „Damit wollen wir ein jüngeres Publikum erreichen“, sagt Emanuel Federle. Die bisherige Kundschaft seien eher ältere Leute, ab 35 aufwärts. Doch gerade die Molkeeiweiss-Produkte seien für Junge interessant, sagt Betriebsleiter Stalder. Bei diesen sei der Stoff derzeit bereits als „Whey Protein“ bekannt. Die Biosana biete ihn als einzige Firma aus Schweizer Rohstoffen an – was beim derzeitigen Nachhaltigkeitsbewusstsein in der Bevölkerung ein gutes Argument sein dürfte.

Ein neues Projekt ist auch eine Vortragsreihe mit vier Veranstaltungen pro Jahr. Durchgeführt werden diese von Eliane Sütterle, einer Biosana-Mitarbeiterin und Ernährungsberaterin. „Am ersten Vortrag am 20. Januar in der alten Moschti hätten mehr Leute kommen dürfen, aber das Interesse war da und die Resonanz gut“, bilanziert Talitha Federle.

Text und Bilder: Isabelle Berger

Seit 28 Jahren in Oberdiessbach: Das Biosana-Firmengebäude an der Industriestrasse 16.
Nur das Beste vom Besten: Was im Rohstofflager der Biosana liegt, wurde sorgfältig ausgewählt.
Führen den Betrieb in der zweiten Generation: Talitha und Emanuel Federle (rechts) mit Betriebsleiter Sascha Stalder (links) – und Marken-Botschafterin und Leichtathletin Muswama Kambundji.

Zurückschneiden von Hecken, Bäumen und Sträuchern 03.02.2020

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Helfen Sie mit, die Verkehrssicherheit zu erhöhen!

Während des Strassenunterhalts wird immer wieder festgestellt, dass diverse Hecken bzw. Sträucher oder Bäume zu weit in den Strassen- bzw. Wegraum hineinragen.
 
Diese Bäume, Sträucher und Anpflanzungen gefährden die Verkehrsteilnehmer, aber auch Kinder und Erwachsene, die aus verdeckten Standorten unvermittelt auf die Strasse treten. Um Verkehrsgefährdungen zu verhindern, schreiben das Strassengesetz vom 4. Juni 2008 sowie die Strassenverordnung vom 29. Oktober 2008 unter anderem vor:

Hecken, Sträucher, landwirtschaftliche Kulturen und nicht hochstämmige Bäume müssen seitlich mindestens 50 cm Abstand vom Fahrbahnrand haben. Überhängende Äste dürfen nicht in den über der Strasse freizuhaltenden Luftraum von 4.50 m Höhe hineinragen; über Geh- und Radwegen muss mindestens eine Höhe von 2.50 m freigehalten werden (vgl. Abbildung).  
 
Die Wirkung der Strassenbeleuchtung darf nicht beeinträchtigt werden.
 
Bei gefährlichen Strassenstellen längs öffentlicher Strassen und entlang von Radrouten, insbesondere bei Kurven, Einmündungen, Kreuzungen, Bahnübergängen, dürfen höherwachsende Bepflanzungen aller Art inkl. Geäste die Verkehrsübersicht nicht beeinträchtigen, weshalb ein je nach den örtlichen Verhältnissen ausreichender Seitenbereich freizuhalten ist.

Nicht genügend geschützte Stacheldrahtzäune müssen einen Abstand von 2 m von der Grenze des öffentlichen Verkehrsraumes haben.
 
Die Strassenanstösser werden deshalb ersucht, die Äste und andere Bepflanzungen bis zum 6. April 2020 (07./08. April 2020 Häckseldienst) und im Verlaufe des Jahres nötigenfalls erneut auf das vorgeschriebene Lichtmass zurückzuschneiden. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag für die Verkehrssicherheit!
 
Im Weiteren weisen wir darauf hin, dass bei gefährlichen, unübersichtlichen Strassenstellen Bäume, Grünhecken, Sträucher, gärtnerische und landwirtschaftliche Kulturen (z. B. Mais, Getreidearten) in einem genügend grossen Abstand gegenüber der Fahrbahn anzupflanzen sind, damit nicht ein Zurückschneiden bzw. ein vorzeitiges Mähen erfolgen muss.
 
Die Grundeigentümer entlang von Gemeindestrassen haben Bäume und grössere Äste, welche dem Wind und den Witterungseinflüssen nicht genügend Widerstand leisten und auf die Verkehrsfläche stürzen können, rechtzeitig zu beseitigen. Sie haben die Verkehrsfläche von heruntergefallenem Reisig und Blattwerk zu reinigen.
 
Nicht vorschriftsgemäss zurückgeschnittene Bepflanzungen werden durch die Gemeinde auf Kosten des pflichtigen Grundeigentümers zurückgeschnitten.
 
Kommission Tiefbau und Betriebe

Kirchbühlstrasse: Neuer Zaun beim Sekundarschulhaus 10.01.2020

Entlang der Kirchbühlstrasse stehen zwei neue Zäune. Die Bauherrschaft der Überbauung Schlossblick setzte einen stabilen Gitterzaun, während die Gemeinde weiterführend einen Holzzaun installierte.

Ein «Zaunkomitee» störte sich am doch sehr einfachen Holzzaun beim Sekundarschulhaus. Vor Weihnachten wurde dort ein Zettel mit der Aufschrift montiert, sich bei der Gemeindeschreiberei zu melden und einen Beitrag für einen schöneren Zaun zu hinterlegen.

Die Gemeindeverwaltung kann das unbekannte Zaunkomitee beruhigen: Der Holzzaun wurde von den Mitarbeitern des Werkhofs lediglich provisorisch angebracht. Nachdem die Gemeindeversammlung das Budget 2020 im letzten Jahr genehmigt hat, wird im neuen Jahr kurzum der definitive Zaun befestigt.

Sicherheit geht eben vor!

Grosser Neujahrsempfang in Oberdiessbach 06.01.2020

Am Neujahrsempfang des Gemeinderats vom Sonntag, 5. Januar 2020 ist die Hornussergesellschaft geehrt worden. Die A-Mannschaft ist 2019 erstmals in der Vereinsgeschichte in die Nationalliga A aufgestiegen, während die B-Mannschaft am interkantonalen Hornusserfest in Gossau ZH in der 4. Stärkeklasse den tollen 3. Schlussrang erzielte. Die Theatergruppe «Silberdischtle» wurde für ihr langjähriges soziales Engagement geehrt. Sie erreicht mit ihrem jährlich neuen Theaterstück mittlerweile über 800 Besucher und spielt sowohl in Oberdiessbach wie auch in Steffisburg.

Die Schwinger Thomas Sempach und Michael Moser sind für ihre grossen sportlichen Erfolge gefeiert worden. Sempach Thomas erzielte 2019 den 100. Kranz und den 4. eidgenössischen Kranz. Auch Moser Michael gehörte 2019 wiederum zu den Kranzgewinnern. Er hat seine aktive Karriere im letzten Jahr beendet.
Bei den Schützen erzielten die beiden Veteranen Christian Siegenthaler und Martin Müller tolle Erfolge. Beide sind an kantonalen und eidgenössischen Festanlässen treffsicher gewesen und feierten 2019 mehrere Podestplätze. Bei den Jungschützen überzeugte Keanu Borter mit dem 3. Platz am eidgenössischen Veteranen- und Jugendcup in Thun.